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Baumgartner: "Da kriegst du fast einen Herzinfarkt"

Heute Redaktion
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Die Spieler jubelten in der Kabine, stimmten lautstark Gesänge an. Austria-Tormann Heinz Lindner war die Erleichterung nach dem wichtigen 3:2-Erfolg im Wiener Derby anzusehen. "Wien ist jetzt wieder violett", jubelte der Veilchen-Keeper. Coach Gerald Baumgartner war nicht restlos zufrieden.

Die Spieler jubelten in der Kabine, stimmten lautstark Gesänge an. Austria-Tormann Heinz Lindner war die Erleichterung nach dem wichtigen 3:2-Erfolg im Wiener Derby anzusehen. "Wien ist jetzt wieder violett", jubelte der Veilchen-Keeper. Coach Gerald Baumgartner war nicht restlos zufrieden. 

 

"Wir hatten einen guten Matchplan, eine gute Taktik und haben drei schöne Tore geschossen. Für uns Austrianer war's natürlich ein schöner Nachmittag", bilanzierte Austria-Trainer Gerald Baumgartner nach dem Spiel nüchtern. In der Schlussphase kosteten Patzer in der Abwehr die frühere Entscheidung: "Es war ein rassiges Derby, es war alles dabei. Wir haben mit Eigenfehlern Rapid zurück ins Spiel gelassen."

"Es ist klar, dass der Gegner, wenn er zwei oder drei Tore im Rückstand ist, mehr Risiko nimmt. Dann müssen wir aber besser verteidigen." Für den vorsichtigen Beginn beider Mannschaften hatte der Salzburger auch eine einfache Erklärung: "In der Situation, in der wir jetzt sind, strotzen wir nicht gerade vor Selbstvertrauen. Das haben wir uns aber im Spiel erarbeitet." 

Lob für Omer Damari, nicht mit allem zufrieden

Von der Leistung Omer Damaris war Baumgartner angetan: "Wenn einer kein Stürmer ist, kommt er gar nicht auf die Idee, beim ersten Tor aus diesem Winkel zu schießen. Aber wenn man nicht aufs Tor schießt, trifft man nicht. Er war durch die Reisen zum Team müde, danach kränklich. Er konnte sich aber wieder frisch machen." 

 

Trotz des Derbysiegs war die Freude bei Baumgartner gedämpft: "Wenn du bei einem Derby in der 78. Minute eigentlich schon gewonnen hast, und das noch beinahe aus der Hand gibst, da kriegst du schon fast einen Herzinfarkt als Trainer. Trotzdem ist die Freude groß. Wir konnten sechs Derbys nicht gewinnen."

Lindner: "Das wird heute noch gefeiert"

"Wir haben unsere Chancen eiskalt genutzt, haben nichts zugelassen und sind genauso aufgetreten, wie wir uns das vorgenommen haben", resümierte Heinz Lindner die erste Spielhälfte. Den Veilchen-Keeper ärgerten allerdings die Schwächen in der Schlussphase: "Wenn wir keine individuellen Fehler machen, wird es am Schluss nie so eng. Das Ergebnis war wesentlich knapper als das Spiel. Wir gehen als verdienter Derbysieger nach Hause."

 

Vor allem der zweite Gegentreffer ärgerte den violetten Schlussmann, als er den Ball nicht festhalten konnte, Beric ins leere Tor einschob: "Da muss ich energischer rausgehen - so, dass die Fetzen fliegen. Dann brauchen wir über diese Situation gar nicht mehr reden." Trotzdem überwiegt die Freude über den Erfolg: "Ein Derbysieg, noch dazu auswärts ist immer etwas Besonderes. Das wird heute noch gefeiert." Und auch in die Zukunft blickt Lindner positiv: "Normalerweise gibt ein Derbysieg immer viel Selbstvertrauen." 

Omer Damari zurück in Hochform

Mit zwei sensationellen Treffern brachte Omer Damari die Austria auf die Siegerstraße. Beim 1:0 drückte der Israeli aus spitzem Winkel ab, Jan Novota sah dabei nicht gut aus: "Ich habe niemanden in der Mitte mitlaufen gesehen, also hab ich abgezogen."

"Das war ein gutes Spiel von uns, vor allem in der ersten Halbzeit. Am Ende sind es drei Punkte mehr. An diese Leistung müssen wir anknüpfen", freute sich der Israeli auch über seine persönlich starke Leistung. Auch der Derby-Virus hat den Austria-Stürmer bereits gepackt: "Ich mag es, Derbys zu spielen. Das sind immer besondere Spiele."

Royer trifft nach Einwechslung

Nur 51 Sekunden, nachdem Daniel Royer ins Spiel gekommen war, traf der Offensiv-Alrounder sehenswert mit dem Außenrist ins Kreuzeck. Danach sprintete der Austrianer zu Teamkollegen David de Paula: "Ich konnte damals in Salzburg nicht spielen, weil ich einen Schlag auf die Hüfte bekommen habe, da hat er mich würdig vertreten. Jetzt habe ich mich dafür revanchiert."