Wirtschaft

Bausparer bringen größeres Opfer als Reiche

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Die Kritik am Mega-Sparpaket der Regierung ließ nicht lange auf sich warten. Jetzt wettern Finanzexperten gegen die geplante Kürzung der staatlichen Zuschüsse beim Bausparen sowie der privaten Pensionsvorsorge.

Rund 27 Milliarden Euro will die Bundesregierung mit diversen Maßnahmen bis 2016 einsparen (). Zu den umstrittensten zählt die Kürzung der staatlichen Prämien für Bausparen und die private Pensionsvorsorge - diese werden jeweils halbiert. Das bedeutet: Bei einer Einzahlung von 1200 Euro im Jahr beträgt die Bausparprämie in Zukunft 18 statt wie bisher 36 Euro.

Die Regierung will damit 76 bzw. 43 Millionen Euro pro Jahr einsparen, das sind 476 Millionen Euro bis 2016. Prinzipiell wird wohl jeder Steuerzahler einsichtig sein, dass gespart werden muss. Dass allerdings der Solidarbeitrag der Reichen nur 440 Millionen Euro einbringt, könnte mancher als ungerecht empfinden.

Rückendeckung bekommen die Bausparer aus der Bauwirtschaft. Diese erwartet nun weniger Privatinvestitionen. Und das schadet den Sparplänen, denn weniger Bauaufträge bedeuten auch weniger Steuereinnahmen. In der Vergangenheit ist das 30-fache der staatlichen Prämie in die Wirtschaft zurückgeflossen.

Hingegen laufen die Versicherer gegen die Kürzung der Förderung der privaten Pensionsvorsorge Sturm. Dies sei das falsche Signal angesichts der ungewissen Zukunft der staatlichen Pension.

Soll ich meinen Bausparer kündigen?

Angesichts der Prämienkürzung überlegt mancher Bausparer bereits aus seinem Vertrag vorzeitig auszusteigen. Walter Hager vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) rät davon aber ab: "Man sollte nicht vorschnell kündigen, denn bei bestehenden Verträgen ändert sich nicht viel." Jene, die überlegen, einen neuen Bausparvertrag abzuschließen, müssen allerdings damit rechnen, dass sie in Zukunft weniger rausbekommen werden.