Oberösterreich

Was Bayern plant, ist einfach "diskriminierend"

Bayern will erneut eine Testpflicht für Pendler aus Österreich. Davon betroffen: Christoph Häusler (27). Er sagt: "Das ist diskriminierend!"

Armin Bach
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Pendler Christoph Häusler (27) fährt jeden Tag gut 60 Kilometer zur Arbeit.
Pendler Christoph Häusler (27) fährt jeden Tag gut 60 Kilometer zur Arbeit.
Privat

Christoph Häusler (27) wohnt in Freinberg (Bez. Schärding), arbeitet aber im bayerischen Plattling. Täglich fährt er die gut 60 Kilometer von daheim bis zum Büro.

Als Grenzpendler musste er bereits im Oktober/November vergangenen Jahres ein Mal die Woche einen Corona-Schnelltest und dafür am Weg in die Arbeit einen Umweg über Deggendorf machen. Dort ist eine Corona-Schnellteststation.

Häusler machte das einen Monat lang, länger brauchte er nicht. Denn: Nachdem zwei österreichische Schüler dagegen geklagt hatten, kippte der bayerische Verwaltungsgerichtshof die Pendler-Testpflicht.

Ministerpräsident fordert Testpflicht, das "ist absurd"

Doch jetzt will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erneut eine Testpflicht für Pendler aus Österreich – und das, obwohl die Inzidenz (also die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen/100.000 Einwohner) inzwischen bei uns niedriger ist als in Bayern.

Für Häusler ist das erstens "absurd". Denn: "Ich soll mich also testen lassen, wenn ich vom Bez. Schärding (Inzidenz aktuell: knapp 145) in den Landkreis Deggendorf (Inzidenz aktuell: 175) fahre, um dort nicht das Virus hineinzutragen?"

Muss Umweg in Kauf nehmen

Und zweitens ist es für ihn „diskriminierend“. Denn: Er habe zwar grundsätzlich Verständnis für die Regeln, aber „im Fall der Testpflicht behandelt man in Österreich lebende Grenzpendler explizit wegen ihres Wohnorts anders als in Deutschland Lebende“.

Aber es wird ihm nichts übrig bleiben: Kommt die Testpflicht, dann wird er wieder ein Mal die Woche zur Teststation nach Deggendorf müssen. „Dort kann man wenigstens online einen Termin buchen und das Ergebnis bekomme ich dann aufs Handy geschickt“, so Häusler.