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Becker: "Zverev gefangen in einem dunklen Zimmer"

Heute Redaktion
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Was ist mit Alexander Zverev los? Deutschlands Nummer eins irritiert beim ATP-Cup mit lustlosen Leistungen und Ausrastern. Tennis-Ikone Boris Becker macht sich Sorgen.

In der Tennis-Weltrangliste liegt Zverev aktuell auf Platz sieben, doch beim ATP-Cup in Australien holte er sich drei klare Abfuhren: 6:4, 6:7, 2:6 gegen Alex de Minaur, 1:6, 4:6 gegen Stefanos Tsitsipas, 2:6, 2:6 gegen Denis Shapovalov.

Die Reaktion des 22-Jährigen? Kein Aufbäumen am Platz, dafür zertrümmerte Schläger und Beschimpfungen seines Vaters und Trainers. "Ich habe keinen Aufschlag mehr, und du erzählst mir irgendeinen Scheiß", brüllte er ihn beim Spiel gegen De Minaur an.

Boris Becker erlebte auf der Betreuerbank der Deutschen alles hautnah mit, redete auf Zverev ein, versuchte, ihn in die Spur zu bringen – ohne Erfolg. Seine Analyse: "Er ist irgendwo in einem dunklen Zimmer gefangen und sucht den Lichtschalter. Er muss aber bereit sein, ihn suchen zu wollen."

Becker glaubt, dass Zverev dringend einen neuen Trainer benötigt – nach der Trennung von Ivan Lendl wird er ausschließlich von seinem gleichnamigen Vater betreut. Becker meint: "Ich glaube, dass der Vater immer eine Rolle im Tennisleben und auch sonst bei Sascha und bei seinem Bruder Mischa spielen wird. Aber ich würde mir wünschen, er würde bald einen neuen Trainer finden."

Becker selbst habe aber kein Interesse an dem Job. Zverev ist sich der Problematik bewusst. "Da sind eine Menge Dinge, die ich verbessern muss", meint er. Im Hinblick auf die Australian Open in Melbourne (ab 20. Jänner) meint er: "Es ist erst der Start in die Saison. Ich muss meinen Rhythmus finden."