Berühmter englischer Pier stand in Flammen

Der berühmte Holzpier im südenglischen Eastbourne ist am Mittwoch in Brand geraten. Touristen und Einwohner sahen entsetzt mit an, wie das historische Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert ein Raub der Flammen wurde. Ein Kurzschluss dürfte das Feuer verursacht haben.

Die Flammen verbreiteten sich rasend schnell auf der im Jahr 1870 auf Holzpfählen errichteten Touristenattraktion mit zahlreichen Cafes, Restaurants, Bars und einem Nachtclub. Rund zwei Drittel des Piers wurden verbrannt. Augenzeugen sahen schon von weitem die schwarzen Rauchsäulen am Himmel.

Großeinsatz ausgelöst

Polizei und Feuerwehr evakuierten den Pier rasch, es waren keine Verletzten zu beklagen. Rund 60 Feuerwehrmänner kämpften gegen die Flammen. Die Feuerwehr bemühte sich, möglichst viel von der historischen Bausubstanz zu retten. Ein großer Teil brannte bis zum Metallgerüst ab.

Ein Kurzschluss in einer Wandverkleidung dürfte das Feuer ausgelöst haben. Das Unglück mitten in der wirtschaftlich wichtigen Sommersaison trifft den Ort hart. In zwei Wochen findet in der kleinen Stadt am Meer die Airbourne-Flugschau statt, der wichtigste Termin für den Tourismus.

Kein Einzelfall

Die britischen Piers sind häufig von Feuer bedroht. 2003 brannte der 148 Jahre alte West Pier in Brighton komplett ab. Er hatte zweimal innerhalb von zwei Monaten Feuer gefangen. In Essex wurde 2005 die längste Vergnügungsseebrücke der Welt bei einem Brand schwer beschädigt. Auch 2008 und 2010 kam es zu ähnlichen Vorfällen.