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Bewerbungen: So dreist werden dicke Frauen diskrimin...

Heute Redaktion
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Zu viel Speck auf den Rippen? Dann werden Sie es schwer haben, die Karriere-Leiter hochzuklettern. Denn übergewichtige Frauen werden bei Bewerbungen, Gehaltserhöhungen und Beförderungen benachteiligt. Insbesondere dann, wenn man einen sehr figurbewussten und gesund lebenden Chef hat.

 

Forscher aus Australien und Großbritannien haben herausgefunden, dass der Erfolg im Job nicht von den Fähigkeiten eines Menschen abhängt, sondern vom Aussehen. So haben bei gleicher Qualifikation immer die schlankeren Kandidatinnen bessere Chancen auf den gewünschten Job, als ihre dicken Gegnerinnen.

Und auch bei Gehaltserhöhungen und Beförderungen werden Fettleibige einfach übergangen. Das Ergebnis der Studie ist somit deutlich: Je figurbewusster die Chefs sind, desto eher diskriminieren sie dicke Mitarbeiter. 

Studie - Fettleibige stark diskriminiert: 

Für die Forschung wurden sechs fettleibige Frauen fotografiert, die sich in einer Klinik die Magen verkleinern lassen wollten. Vor der Operation hatten die Frauen einen BMI zwischen 38 und 41. Nach dem Eingriff konnten sie einen BMI zwischen 22 und 24 aufweisen, was dem Normalgewicht entsprach. Die Forscher machten auch nach der Operation Fotos und klebten die Passbilder auf erfundene Lebensläufe, die sie zusammen mit anderen Bewerbungen 102 Studenten vorlegten.

Die ausgewählten Probanden sollten anschließend angeben, welche Karrierechancen sie bei den Frauen sehen, wie viel Gehalt sie ihnen bezahlen würden und ob sie die Damen überhaupt einstellen würden. Wie Forschungsleiter Kerry O'Brain von der Monash Universität in Australien im Nachhinein berichtet, "wurden die fettleibigen Frauen bei allen Kriterien stark diskriminiert. Denn je besser die Studenten ihre eigene Attraktivität bewerteten und je mehr Wert sie auf ihr Aussehen legten, desto größer waren ihre Vorurteile gegenüber Fettleibigen."

Das Ergebnis zeigt, dass die Motivation, Fettleibige zu diskriminieren mit der eignen Persönlichkeit zusammenhängt. O'Brain fügt hinzu: "Es muss etwas getan werden, um übergewichtige Frauen vor Diskriminierung zu schützen." 

Im australischen Bundesstaat Victoria, der Heimat des Forschungsleiters gibt es bereits ein Gesetz, dass die Diskriminierung aufgrund der Optik verbietet. Immer wieder erhält die Gleichberechtigungsstelle Beschwerden von Übergewichtigen, die zum Beispiel nur schwer Arbeitskleidung in den Größen 48 oder 50 finden oder erst gar nicht zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden. 

In dieser Hinsicht könnte zumindest eine anonyme Bewerbung helfen, um jeden Jobsuchenden eine faire Chance zu gewährleisten. In Großbritannien und USA ist diese Maßnahme schon standardisiert.