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Bildung & Arbeit hängen mit Drogenkonsum zusammen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Das Behandlungsangebot für Drogenabhängige in Europa ist auf einem Rekordniveau. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) hervor, der am Dienstag in Lissabon präsentiert wurde. Zugleich ist die Zahl der drogenbedingten Todesfälle rückläufig. Der Bericht beinhaltet die aktuellen Entwicklungen in den 27 EU-Mitgliedstaaten, Norwegen, Kroatien und der Türkei.

Das Behandlungsangebot für Drogenabhängige in Europa ist auf einem Rekordniveau. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) hervor, der am Dienstag in Lissabon präsentiert wurde. Zugleich ist die Zahl der drogenbedingten Todesfälle rückläufig.

Der Drogenkonsum zählt in Europa zu den häufigsten Todesursachen bei jungen Menschen, und zwar sowohl direkt durch Überdosierungen (drogeninduzierte Todesfälle) als auch indirekt durch drogenbedingte Krankheiten und Unfälle, Gewalt und Suizid. Insgesamt wurden 2011 rund 6.500 Todesfälle aufgrund von Überdosierung, hauptsächlich im Zusammenhang mit Opioiden, gemeldet – weniger als 2010 (7.000) und 2009 (7.700). Dennoch ist und bleibt die Verringerung drogenbedingter Todesfälle laut dem aktuellen Drogenbericht „eine große Aufgabe für die Gesundheitspolitik in Europa“.

Schätzungen des EMCDDA zufolge befanden sich 2011 mindestens 1,2 Millionen Europäer wegen illegalen Drogenkonsums in Behandlung. Opioidkonsumenten stellten hierbei die größte Gruppe dar, gefolgt von Cannabis- und Kokainkonsumenten.

Diskussion um Drogenersatztherapie

In Österreich hatte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (V) eine Debatte über die Drogenersatztherapie losgetreten. Für die Beobachtungsstelle ist die Substitutionstherapie weiterhin die „erste Wahl“ bei der Behandlung einer Abhängigkeit von Opioiden. Derzeit erhalten etwa 730.000 Personen in Europa diese Form der Behandlung (ein Anstieg gegenüber 650.000 im Jahr 2008). Dies entspreche etwa der Hälfte der aktuell geschätzten 1,4 Millionen problematischen Opioidkonsumenten in Europa.

Arbeitslosigkeit und Bildung spielen Rolle

Von den Patienten, die 2011 eine spezialisierte Drogenbehandlung begannen, war etwa die Hälfte (47 Prozent) arbeitslos, und nahezu jeder Zehnte (zehn Prozent) hatte keine feste Unterkunft. Auch ein niedriges Bildungsniveau findet sich häufig bei dieser Gruppe von Patienten, von denen 36 Prozent lediglich die Volksschule abgeschlossen haben, so der Bericht.

Ausschlaggebend für den Erfolg der Maßnahmen zur sozialen Wiedereingliederung ist oftmals eine wirksame Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Unterstützungsdiensten. Positiv betrachtet gaben bei einer aktuellen EMCDDA-Erhebung 17 von 28 Ländern an, dass es Partnerschaften zwischen Drogenbehandlungseinrichtungen und speziellen Diensten gebe, die in Bereichen wie Wohnraum und Beschäftigung Unterstützung anbieten.