Life

Bio: Nachhaltig bewirtschaften

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia

Kaufargument für die Mehrheit der Österreicher und Qualitätskriterium: "Bio" hebt Produktqualität und -Akzeptanz. Was hinter dem Schlagwort steht, ist laut EU-Verordnung klar geregelt.

Kaufargument für die Mehrheit der Österreicher und Qualitätskriterium: "Bio" hebt Produktqualität und -Akzeptanz. Was hinter dem Schlagwort steht, ist laut EU-Verordnung klar geregelt.

2007 waren es noch nur knapp mehr als 30 Prozent der Österreicher, die "Bio" kauften; aktuell ist für 86 Prozent "Bio" ein regelmäßiges Kaufkriterium (Quelle: Statistik Austria bzw. AMA). Zeitgeist und Konsumverhalten haben sich nachhaltig geändert. Produktionsseitig spiegeln die heimischen Anbieter diese Dynamik wider: Mehr als 20.000 österreichische Landwirtschaftsbetriebe arbeiten bereits "biologisch". Jeder fünfte Hektar Ackerland wird nach biologischen Richtlinien bewirtschaftet. Dieser Anteil ist ein Spitzenwert im europäischen Vergleich. Doch was bedeutet "biologische Richtlinien" konkret?

Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leicht lösliche mineralische Düngemittel.
Förderung der Bodengesundheit und -fruchtbarkeit durch schonende Bearbeitung.
Natürliche Dünger und ausgewogene Fruchtfolge.
Förderung der natürlichen Regulationsmechanismen und Selbstheilungsprozesse in intakten Ökosystemen (Nützlingsförderung).
 Verzicht auf den Einsatz von Gentechnik in allen Bereichen des Biolandbaus.
Artgerechte Tierhaltung und Fütterung der Nutztiere ausschließlich mit biologischem Futter.


Die Biolandwirtschaft folgt klar en gesetzlichen Richtlinien. In der gesamten EU gilt die EU-Verordnung 834/2007. Die Einhaltung wird mindestens einmal jährlich von unabhängigen, staatlich autorisierten Kontrollstellen überprüft. Um zu deklarieren, welche Nachhaltigkeitskriterien von Produkten erfüllt werden, dienen Kennzeichnungen (siehe unten).

Achtung! Formulierungen wie "aus naturnahem Anbau", "aus umweltgerechter Landwirtschaft" oder "aus kontrolliertem Anbau" alleine haben mit "Bio" noch nichts zu tun!

Infos im Internet: Ein Thema mit fünf Siegeln

Offizielle Logos und ihre Bedeutung:


Seit 1. Juli 2010 besteht Kennzeichnungspflicht der Bio-Produkte mit dem EU-Bio-Logo. Das Zeichen garantiert die Bio-Qualität von Lebensmitteln, die nach den Richtlinien der EU-Verordnungen 834/2007 und 889/2008 hergestellt werden. Die EU-Richtlinien geben die Mindestvorschriften für Bio-Produkte und deren Produktion innerhalb der EU vor.
Das AMA-Biosiegel steht für ausgezeichnete Bioqualität, in Rot-Weiß-Rot garantier t es 100 Prozent biologische Zutaten sowie österreichische Herkunft der Rohstoffe und unabhängige Kontrollen. Schwarz-Weiß-Variante: Das AMA-Biosiegel ohne Herkunftsangabe ist das Gütesiegel für ausgezeichnete Bioqualität – 100 Prozent biologische Zutaten und ausgezeichnete Bioqualität bei Lebensmitteln internationaler Herkunft.
Freie Kennzeichnungen: Das Tierschutz-geprüft-Logo kennzeichnet Eier-Produktion mit guten Haltungsbedingungen für Legehennen: Der Betrieb ist durch die GaN (Gesellschaft für artgemäße Nutztierhaltung) zertifiziert. Darüber hinaus sind die Richtlinien des AMA-Gütesiegels erfüllt.
Das Gentechnikfrei-Logo garantiert die strengen Kriterien für Produktion und Kontrolle laut Österreichischen Lebensmittel-Codex sowie den Produktionsrichtlinien der ARGE Gentechnik-frei. Hinweis: Sämtliche offiziellen "Bio"- Produkte sind stets frei von Gentechnik.