Österreich

Bischof zieht Bilanz

Heute Redaktion
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Vor fünf Jahren zog der Vatikan einen Schlussstrich unter die turbulente Ära Kurt Krenn. Der Heilige Vater setzte Klaus Küng als neuen Bischof ein, der die krisengeschüttelte Diözese wieder befrieden sollte. Bei einem Pressefrühstück zog der Bischof mit Vorarlberger Wurzeln Bilanz - und skizzierte die Zukunft der Kirche.

Fünf Jahre sind eine lange Zeit. Feldkirch liegt weit zurück, andererseits kommt es mir vor, als wäre es gestern gewesen, dass mir der Papst diese Aufgabe in St. Pölten übertragen hat.

Bischof Klaus Küng erinnerte sich am Mittwoch beim Pressefrühstück im bischöflichen Ordinariat in St. Pölten an die ersten Jahre seiner Dienstzeit in Niederösterreich. Für ihn war die Hauptaufgabe, den Frieden in der Diözese wieder herzustellen. Ein Job, der viel Einsatz erforderte: Wenn mich Leute fragen, ob ich Heimweh habe, sage ich halb im Spaß, dass ich keine Zeit dafür habe. Ich habe das Land und die Leute lieb gewonnen, und ich habe das Gefühl, dass eine friedliche Atmosphäre geschaffen wurde.

Eine der großen Herausforderungen für die Kirche ist die Vielfalt in der Diözese: In Niederösterreich gibt es das Waldviertel mit seinem Abwanderungsproblem, das Mostviertel, das sehr traditionell ist und die Gegenden nahe Wien, wo man die Auswirkungen der Großstadt schon sehr merkt.

Auch auf die Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels müsse reagiert werden: Wir haben heute Phänomene wie das Internet und eine Gesellschaft, die sich rasant entwickelt hat. Wir müssen einerseits wieder in die Häuser gehen, um mit den Menschen in Kontakt zu kommen. Andererseits gewinnen spirituelle Zentren wieder als Rückzugsorte an Bedeutung. Etwa wird Maria Taferl gerade renoviert, wir arbeiten an Konzepten, wie der Wallfahrtsort in Zukunft ähnlich wie Mariazell noch bedeutender werden könnte.

Oswald Hicker

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