Österreich

Blau Weiß Linz: Doku-Film rollt die Fusion wieder auf

Heute Redaktion
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Rechtzeitig zum 20-jährigen Jubiläum wird am Donnerstag der Blau-Weiß-Doku-Film "Immer wieder geht die Sonne auf" in der Tabakfabrik präsentiert.

Sportlich läuft es für Erstligist Blau Weiß derzeit überhaupt nicht nach Wunsch. Schon seit neun Runden warten die Linzer nun schon auf einen vollen Erfolg. Gerade einmal ein Punkt trennt die Blau Weißen vom Tabellenende.

Dafür lässt der Kultklub abseits des Rasens aufhorchen, präsentiert am Donnerstag (ab 20 Uhr) in der Tabakfabrik mit dem Dokufilm "Immer wieder geht die Sonne auf" über die eigene 20-jährige Vereinsgeschichte.

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Fan und Kunstuni-Student Dominik Thaller (34) erzählt in seinem 105 minütigen Streifen die komplette Geschichte von der "Geburt" des Klubs bis heute. "Ich bin von Anfang an jede Partie dabei. Es war praktisch ein Heimspiel für mich", lacht Regisseur Thaller.

Für den 34-Jährigen, der zeitbasierte und interaktive Medien studiert, war der Film das Projekt für die Semesterarbeit. Thaller: "Ich habe einen glatten Einser bekommen." Und auch Marketing-Chef Christian Wascher, der das Werk im Vorfeld schon gesehen hat, schwärmt: "Absolut sehenswert – der Film ist wirklich top."

Fast ein Jahr lang hat Thaller an seinem Uni-Projekt gearbeitet. Vom Klub-Gründer über Trainer, Spieler bis hin zu den Fans – insgesamt kommen 32 Personen zu Wort.

Auch die Fusion vom 21. Mai 1997, die damals gleichbedeutend mit dem Aus des früheren FC Stahl Linz war, wird wieder aufgerollt. "Der Fusion habe ich sehr viel Raum gegeben", so Thaller im Gespräch mit "Heute".

Was als "Zusammenführung der Potenziale zu einer schlagkräftigen Einheit" verkauft wurde, war die für Fans so bittere Auslöschung einer 51-jährigen Klubgeschichte, die 1974 im Meistertitel für den SK Vöest Linz gipfelte und im Europacup der Meister zu einem Duell mit dem großen FC Barcelona führte (0:0/h, 0:5/a).

Thaller verbrachte in den letzten Monaten mehr Zeit im Studio als auf dem Fußballplatz bei seinem Lieblingsklub. "Beim Schneiden des Filmmaterials bin ich bis zu zwölf Stunden am Tag gesessen. Aber der Aufwand hat sich gelohnt", so Thaller.

Und tatsächlich soll der Film schon bald auch beim "Crossing Europe"-Filmfestival in Linz gezeigt werden. "Auch in die Kinos soll es kommen", verrät der Regisseur.

Auch die aktuelle sportliche Situation bereitet Thaller keine Sorgen. "Ich bin trotzdem jede Partie im Stadion. Mir ist es so lieber als ein Platz im Mittelfeld. So bleibt es zumindest spannend. Außerdem ist man als Blau Weiß-Fan sehr leidensfähig."

Doch beim Filmprojekt zum Jubiläum haben die Blau Weißen wieder Grund zum Jubeln.



(mip)