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"Bigfoot" lebte auf einem Meter breitem Fuß

Dieser Gigant bricht Rekorde: Alleine der in den USA gefundene Fußabdruck des Dinosauriers misst einen Meter im Durchmesser.

Heute Redaktion
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Ein internationales Wissenschaftlerteam unter Beteiligung von Forschern aus München hat den weltweit größten Fuß eines Dinosauriers identifiziert. "Bigfoot", wie der Fund aus dem US-Bundesstaat Wyoming genannt wurde, sei fast einen Meter breit, schreibt das Team in der Fachzeitschrift "PeerJ".

Mittels hochdetaillierter 3D-Scans konnten die Forscher den bereits 1998 gefundenen Fuß mit anderen Dinosaurier-Arten vergleichen. Den Ergebnissen zufolge soll "Bigfoot" eine Höhe von mindestens vier Metern am Becken gehabt und eine Maximalhöhe von zehn Metern erreicht haben. Sein Gewicht schätzen die Wissenschaftler auf 30 bis 40 Tonnen.

"Bigfoot" soll demnach ein naher Verwandter der Brachiosaurier ein. Der Hollywood-Blockbuster "Jurassic Park" hatte die pflanzenfressenden Giganten mit ihren langen Hälsen und Schwänzen bekannt gemacht. Sie zählen zu den größten Landtieren, die jemals den Boden dieses Planeten bevölkert haben.

Für die Wissenschaftler bringt diese Entdeckung erstaunliches zutage: So fanden sie dadurch heraus, dass Dinosaurier der Gruppe der Brachiosaurier vor 150 Millionen Jahren ein riesiges Gebiet vom östlichen Utah bis zum nördwestlichen Wyoming bewohnt haben. "Das ist überraschend. Viele andere Sauropoden haben in dieser Zeit kleinere Gebiete bewohnt", erklärt der Schweizer Paläontologe Emanuel Tschopp.

"Bigfoot" ist gleichzeitig auch einer der nördlichsten Funde eines Brachiosaurus in der sogenannten Morrison-Formation, einer Gesteinsschicht, die sich vom Westen der USA bis nach Kanada zieht und reich an Fossilien aus der Jurazeit ist.

"Die Gesteine aus der Jurazeit im westlichen USA sind sehr reich an Sauropoden. Wir wissen, dass es da sehr große Tiere gegeben hat", sagt Saurier-Experte und Konservator an der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, Oliver Rauhut. Trotzdem ist der Fund etwas Besonderes: "Es ist absolut faszinierend, dass so viele solcher riesigen Pflanzenfresser dort zusammengelebt haben, ohne dass sie die Landschaft kahl gefressen haben." (red)