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Bremsdefekt: Toyota ruft auch Prius zurück

Heute Redaktion
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Die Probleme für Toyota verschärfen sich: Nun müssen weltweit auch 437.000 Stück des Vorzeigemodells Prius in die Werkstatt. Grund sind defekte Bremsen. In Österreich sind einige hundert Autos betroffen. Indes wurde bekannt, dass es in den USA erste Klagen gegen den Riesenkonzern gibt.

Wegen klemmender Gaspedale hatte Toyota weltweit bereits acht Modelle zurückrufen müssen. Mehr als eine Milliarde Euro haben sich dem Konzern dafür bereits zu Buche geschlagen. Und nun folgen weitere schlechte Nachrichten: Auch der Prius muss in die Werkstatt. 437.000 Stück sind rund um den Globus von Bremsproblemen betroffen.

Verzweifelter Appell

Zu Problemen kann es auch beim Modell Sai sowie dem Lexus HS250H kommen. Die Toyota-Führung versucht zu retten, was zu retten ist. Konzernchef Akio Toyoda trat in Tokio vor die Kameras, um die Kundschaft zu beruhigen: "Lassen Sie mich jedem versichern, dass wir unsere Verpflichtung zu Qualität als Lebensader unseres Unternehmens verdoppeln werden."

Softwareupdate

In Japan wurde der Verkauf des Prius - das erste massenproduzierte Hybrid-Auto der Welt - bis März ausgesetzt. Mit einem Softwareupdate für das Anti-Blockier-System (ABS) will man der Lage Herr werden.

Klage in Kalifornien

Die Rückrufaktion hat Toyota bereits mehr als eine Milliarde Euro und den Titel als größter Autohersteller der Welt gekostet. Und es droht weiteres Ungemach: Im US-Bundesstaat Kalifornien hat ein Anwalt eine Sammelklage gegen Toyota eingebracht. Laut dem Advokaten Daniel Warshaw geht es dabei um den Prius und das erwähnte Lexus-Modell mit Baujahr 2010.

US-Autobauer aber auch der japanische Konkurrent Honda gehen indes in die Offensive: Mit großzügigen Rabatten wollen sie verunsicherte Kunden zum Wechsel bewegen.

Toyota-Boss Akido Toyoda versucht, die US-Kunden zu beruhigen: "Wir verstehen voll und ganz, dass wir den Klagen der Verbraucher noch aktiver nachgehen müssen und dass wir auf jegliches Sicherheitsproblem schnell reagieren müssen", sagte er der Washington Post.