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Bresnik: "Kein Politiker löst auch nur ein Problem"

Heute Redaktion
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Tennis-Coach Günter Bresnik
Tennis-Coach Günter Bresnik
Bild: GEPA-pictures.com

Tennis-Trainer Günter Bresnik stellt in der Corona-Krise Österreichs Politiker, das ganze System und die Intelligenz seiner Landsleute (zumindest was Geld betrifft) schwer in Frage.

Im niederösterreichischen Innermanzing sitzt Tennis-Trainer und Manager Günter Bresnik die Ausgangsbeschränkung aufgrund der Coronavirus-Pandemie ab. Wie die meisten Österreicher auch hat der 58-Jährige, der Dominic Thiem in die Weltspitze brachte, bevor sich die Wege im Vorjahr trennten, jetzt viel Zeit zum Nachdenken – und im "APA"-Interview macht er aus seinen kritischen Erkenntnissen keinen Hehl.

"Wie lächerlich ist es, wenn man überlegt, dass es Leute gibt wie etwa einen Ronaldo, der pro Tag 100.000 Euro verdient, und dann haben wir nicht genug Geld für Leute, die die Gesundheitsarbeit machen", ärgert er sich. "Da muss man das gesamte System hinterfragen, das geht einfach nicht." Auch wenn er selbst "dem Spitzensport alles zu verdanken hat", hält er fest, dass "es keine Fußball-EM gibt, keine Olympiade und keine French Open im Mai gibt - das ist letztendlich den Leuten sehr schnell wurscht."

Alles andere als egal scheint Bresnik der Umgang der Politik mit der Corona-Krise zu sein. "Die Leute zu entmündigen, ist für mich ein Wahnsinn", erklärt er. "Die Leute sitzen vor der Zeit im Bild, beten die (Moderatoren, Anm.) götzenhaft an, ohne zu wissen, was eigentlich ist. Für mich erschreckend... Ich behaupte nach wie vor, dass es keinen Politiker gibt, der für irgendein Problem eine Lösung findet – den gibt es nicht."

Auch die Hilfen, die aktuell für die Wirtschaft bereit gestellt werden, sind Bresnik ein Dorn im Auge. "In der Wirtschaft wollen halt alle gestützt werden – wie sehr das eine Bereinigung ist, bezweifle ich...Das Geld ist ja nicht da. Ich kann mich nicht ewig selber betrügen. Das ist wie ein Trottel, der sagt, ich brauche keinen Stausee und ein Elektrizitätswerk, weil der Strom kommt bei mir aus der Dose. So deppert sind die Leute mit dem Geld."