Razzia in Wien

Bruchbuden für Flüchtlinge: Grüne fordern Runden Tisch

Wucherpreise, illegale Umbauten: Eine Razzia in Problemhäusern brachte  erschreckende Zustände ans Licht. Nun fordern die Wiener Grünen Konsequenzen.

Wien Heute
Bruchbuden für Flüchtlinge: Grüne fordern Runden Tisch
Die Grünen Wien fordern einen Runden Tisch um es Immo-Spekulanten, wie zuletzt in Wien-Brigittenau aufgedeckt, schwerer zu machen.
Gruppe Sofortmaßnahmen/Denise Auer/"Heute"-Montage

Die beiden kontrollierten Flüchtlingsquartiere in Wien-Brigittenau gelten zurecht als "Horrorhäuser". Ein Kabelsalat aus Stromkabeln, nicht genehmigte Umbauarbeiten und desolate Zustände empfingen die Behörden. 

Grüne fordern konkrete Lösungen

Die Häuser werden als Flüchtlingsunterkünfte benutzt. Obwohl sie praktisch unbewohnbar wirken, verlangen die Vermieter angeblich sündteure Miete von den alternativlosen Bewohnern, oft Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan. Bezahlt wird natürlich bar. Oft werden Tausend Euro und mehr für eine 2-Zimmer-Wohnung verlangt. 

Die Grünen sehen jetzt die Stadtregierung gefordert. "Es müssen jetzt konkrete Lösungen für die betroffenen Mieter:innen auf den Tisch. Wir bearbeiten dieses Themenfeld aus der Opposition heraus seit Jahren und bieten der Stadtregierung gerne unsere Zusammenarbeit im Kampf gegen Immobilienhaie an", so Grüne Wien-Chefin Judith Pühringer.

Kontrollen beheben die Missstände nicht

Sie fordert nun einen runden Tisch. An diesem sollen Maßnahmen zum Schutz von Mietern vor Spekulanten erarbeitet werden. Denn nur weil Missstände festgestellt werden, seien sie noch lange nicht behoben, so Pühringer. 

Im Zuge der Kontrollen hätte sich die Situation für die Mieter sogar noch verschlechtert, weil ihnen aus Sicherheitsgründen der Strom abgeschaltet wurde. Das sei natürlich nachvollziehbar, bringt die Mieter aber in eine noch schlimmere Lage. "Gleichzeitig werden die Betroffenen von einem Immobilienbesitzer offenbar auch noch bedroht, weil sie die Mieterhilfe um Unterstützung gebeten haben", so der Wohnbausprecher der Wiener Grünen, Georg Prack. 

Nur die Spitze des Eisbergs

Bei den bisher bekannten Fällen hat man wohl nur die Spitze des Eisbergs entdeckt. Der Eigentümer soll bei mehreren Zinshäusern die Finger im Spiel haben. "Allgemein ist die Spekulation mit Altbauten in Wien leider weit verbreitet, weil die Stadtregierung bislang viel zu zögerlich gegen Spekulant:innen vorgeht. Es braucht eine Aktion scharf gegen Spekulation mit Wohnhäusern, um Immobilienhaien die Zähne zu ziehen und Mieter:innen zu schützen", so Pühringer und Prack.

Die Wiener Grünen haben daher schon vor einiger Zeit die Volksbefragung "Zu Hause zu teuer" gestartet. Diese hat unter anderem zum Ziel, Mieter in Zukunft besser vor solchen Immo-Spekulationsfällen zu schützen. Alle Informationen gibt es unter zuhausezuteuer.at

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    ATV

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Grünen in Wien fordern nach einer Razzia in problematischen Flüchtlingsunterkünften in Wien-Brigittenau Konsequenzen und einen runden Tisch, um Maßnahmen zum Schutz der Mieter vor Spekulanten zu erarbeiten
    • Die kontrollierten Quartiere wiesen desolate Zustände sowie Wucherpreise auf, und die Grünen sehen darin nur die Spitze des Eisbergs in Bezug auf Immobilienspekulation in Wien
    • Link zur Volksbefragung "Zu Hause zu teuer": https://wien.gruene.at/zuhausezuteuer/
    red
    Akt.