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Brustkrebs-Screening startet - aber nicht für alle

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Nach jahrelangen Diskussionen startet Österreich Anfang 2014 sein gratis Brustkrebs-Screeningprogramm. 1,5 Mio. Frauen zwischen 45 und 69 Jahren erhalten alle zwei Jahre automatisch eine Einladung zur Mammografie und brauchen keine Arztüberweisung mehr. Frauen zwischen 40 und 44 sowie 70 und 74 Jahren können eine Einladung anfordern. Kritiker befürchten, dass dadurch viele Frauen durch den Rost fallen.

Die Screening-Mammografie erfolgt nur mit digitalen Geräten, zusätzlich gibt es eine Ultraschalluntersuchung, wenn das Röntgen wegen besonders dichten Brustgewebes nicht ausreichend aussagekräftig ist. Bei einem auffälligen Befund wird die Betroffene direkt zu ergänzenden Untersuchungen (Magnetresonanztomografie, Biopsie) weitergeleitet. Die Bilder werden von zwei Radiologen begutachtet.

Ausbildung der Ärzte topRund 570 Radiologen an 190 Stellen haben sich über ein rigoroses Ausbildungsprogramm für die Früherkennungs-Mammografie im Rahmen des Projektes zertifizieren lassen. Jeder von ihnen muss jährlich mindestens 2.000 Befundungen durchführen, sonst wird er automatisch gesperrt.

Jährlich 5.000 neue Fälle

In Österreich erkranken jedes Jahr rund 5.000 Frauen an Brustkrebs. Es gibt um die 1.600 Todesfälle. Die Früherkennung soll solche Erkrankungen im heilbaren und nicht metastasiertem Stadium aufdecken, die Überlebensrate erhöhen und den Umfang von Brust-OPs reduzieren.

Erste Kritik wird laut

Allerdings sind nicht alle von dem Screeningprogramm begeistert. Die Organisation Avaaz kritisiert, dass die kostenlose Aktion für Frauen zwischen 45 und 69 Jahren gilt. Damit würden jüngere und ältere Frauen durch den Rost fallen. Avaaz fordert weiterhin kostenlose Mammografien für alle Frauen durch die Zuweisung durch einen niedergelassenen Arzt, auch wenn er noch keine Auffälligkeiten feststellt.

Petition für Änderung

Um die Regierung davon zu überzeugen, hat die Organisation eine gestellt. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels haben bereits knappe 44.000 Menschen unterzeichnet.