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Bub erschießt dreijährige Schwester mit Schrotflinte

Heute Redaktion
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City of Westminster, Colorado
City of Westminster, Colorado
Bild: Polizei

Beim gemeinsamen Herumtoben im Haus fand ein Siebenjähriger die geladene Schrotflinte seiner Mutter und drückte ab – tödlich getroffen brach seine kleine Schwester zusammen.

Dienstag, 10.20 Uhr vormittags, ging der verzweifelte Notruf bei den Einsatzkräften der Stadt Westminster in der Metropolregion Denver, Colorado, ein. Ein drei altes Jahre Mädchen war vom eigenen Bruder angeschossen worden. Sofort wurde es von den Rettern in ein Krankenhaus gebracht, doch die Verletzungen waren zu schwer. Die kleine Ruby überlebte nicht.

Die Details des tragischen Falls erschüttern. Die alleinerziehende Mutter Michaela H. (25) soll kurz vor die Türe gegangen sein, um eine Zigarette zu rauchen, als sich das Unglück ereignete. Ihre drei Kinder hatten noch miteinander gespielt als plötzlich ein lauter Knall das Haus erschütterte.

Bub stellte sich Polizei mit erhobenen Händen

In diesem Moment realisierte die junge Frau, was das bedeuten musste. Sie hatte ihre scharfe Schrotflinte an der Couch angelehnt vergessen, als sie am Abend zuvor auf dieser eingeschlafen war. Michaela H. stürmte sofort ins Haus wo sie ihre Tochter blutüberströmt vorfand und die Polizei alarmierte.

Wie US-Medien berichten, hatte sich der Siebenjährige beim Spielen die Schrotflinte geschnappt und auf seine Schwester gerichtet. Dabei löste sich der tödliche Schuss.

Als die Polizisten anrückten, stellte sich ihnen der Bub mit erhobenen Händen: "Es tut mir leid, ich habe mit der Waffe gespielt. Ich wusste nicht, dass sie geladen ist."

Seine Mutter, die eingetragene Besitzerin der Tatwaffe, wurde auf Verdacht der Kindesmisshandlung mit Todesfolge festgenommen. Doch warum hatte sie überhaupt eine scharfe Waffe unversperrt im Haus liegen gelassen?

Stimmen gehört

Wie die Frau bei den Einvernahmen erklärte, habe sie in den vergangenen Tagen immer wieder die Stimmen unbekannter Männer aus ihrem Keller und der Garage vernommen. Sie rief jedes Mal die Polizei, doch die Beamten konnten keine Spuren eines Einbruchs entdecken. Offenbar wollte sie sich und ihre Kinder mit der Flinte vor der vermeintlichen Gefahr schützen.

Am Mittwoch wurde die dreifache Mutter einem Richter vorgeführt und nach der Aufklärung über das mögliche Strafmaß auf freiem Fuß angezeigt. Der Bub und ein weiteres Geschwisterchen (2) wurden zumindest vorübergehend in die Obhut des Jugendamtes übergeben.