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Bub sitzt im Auto neben Vollbrand, Mutter shoppt

Heute Redaktion
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Die Flammen griffen auch auf nebenstehende Autos über. Symbolfoto
Die Flammen griffen auch auf nebenstehende Autos über. Symbolfoto
Bild: iStock

Die Frau hatte ihren 10-jährigen Sohn in ihrem SUV zurückgelassen und ging Einkaufen – dann brach ein Feuer und anschließend ein Shitstorm gegen die Mutter aus.

Bilder des Vorfalls aus Bournemouth, England, zeigen eine dichte, schwarze Rauchsäule, als ein Audi A3 aus bislang ungeklärter Ursache in Flammen aufging.

Wachmann Sam Webb (22) schritt sofort ein und sorgte dafür, dass sich Kunden vom Brandherd fern hielten. Plötzlich habe jemand geschrieen: "Da ist ein Kind in dem Wagen!", berichtet das britische Nachrichtenportal "Metro". Webb bemerkte einen Buben, der in einem Auto neben dem brennenden Wagen saß und eilte zu Hilfe – doch die Türen waren verschlossen, das Kind in Panik.

Der 22-Jährige drosch mit der Hand auf die Fensterscheibe ein, bis diese in tausend Stücke zerbarst. "Ich habe mir zwei Finger gebrochen und hatte lauter Scherben in meiner Hand", erinnert sich der Wachmann. Ein weiterer Helfer zog den unverletzten Zehnjährigen aus dem Auto und begann mit der Suche nach der Mutter im nahen Diskontmarkt.

Shitstorm gegen Mutter

Leanne A., die Mutter des geretteten Buben, erntete in Folge einen Shitstorm und wurde regelrecht beschimpft. Was sie sich einbilde ihr Kind im Auto zurückzulassen, so der Tenor. "Er war im Auto eingesperrt und hat mit meinem Handy gespielt, weil er Einkaufen hasst. Ich habe die Türen versperrt und ihm eingeschärft nicht mit Fremden zu reden. Der brennende Wagen stand zwei Stellplätze weiter", erklärt die Frau.

Das britische Nachrichtenportal "Metro" berichtete über den Vorfall in Bournemouth:

"Er hätte jederzeit aussteigen können, aber tat es nicht, weil er das Feuer nicht einmal bemerkt hatte, bis der Wachmann plötzlich anfing die Scheibe einzuschlagen. Er hat die Türe nicht aufgemacht, weil ich ihm eingebläut habe, das nicht für Fremde zu tun", kontert sie die Kritik.

"Unglücklicherweise kann ich nicht das Unvorhersehbare vorhersehen und hätte nie damit gerechnet, dass ein Auto nebenan in Flammen aufgehen würde, als ich ihn allein ließ."

"Das ist etwas, das ich in Zukunft allerdings nicht mehr machen werde. Die Leute sollten aber auch nochmal scharf nachdenken, bevor sie Eltern bezichtigen ihre Kinder zu vernachlässigen. Das kann schlimme Folgen haben."

Seitens der Polizei hieß es, die Frau habe im Einklang mit den Gesetzen gehandelt. Die Sache würde aber anders aussehen, wenn der Bub jünger – fünf bis sechs anstatt zehn Jahre – gewesen wäre. (red)