Wirtschaft

Büro-Dinosaurier oder Job-Wandervogel?

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Seit Jahren tobt in Österreich die Diskussion, ob es so etwas wie Betriebstreue oder langjährigen Verbleib in ein- und demselben Unternehmen überhaupt noch gibt. Denn der Trend geht eigentlich dahin, dass ein Arbeitnehmer heutzutage am Ende seines Berufslebens in sehr vielen Firmen gejobt hat. Im Schnitt wechseln wir heutzutage alle drei Jahre das Büro. Eine aktuelle Studie zeigt jetzt, dass die Österreicher diese modernen Entwicklungen gar nicht gutheißen - berufliche Sicherheit wird groß geschrieben.

Seit Jahren tobt in Österreich die Diskussion, ob es so etwas wie Betriebstreue oder langjährigen Verbleib in ein- und demselben Unternehmen überhaupt noch gibt. Denn der Trend geht eigentlich dahin, dass ein Arbeitnehmer heutzutage am Ende seines Berufslebens in sehr vielen Firmen gejobbt haben wird. Im Schnitt wechseln wir heutzutage alle drei Jahre das Büro. Eine aktuelle Studie zeigt jetzt, dass die Österreicher diese modernen Entwicklungen gar nicht gutheißen - berufliche Sicherheit wird groß geschrieben.

Demnach würden 62 Prozent aller Arbeitnehmer, die sehr zufrieden mit ihrem Gehalt sind, wieder eine Tätigkeit im selben Betrieb anstreben. Aber nur 19 Prozent der Befragten, die mit ihrem Lohn unzufrieden sind, würden dies wieder tun. Auch die Dauer der Betriebszugehörigkeit erhöht die Bindung an das Unternehmen.

Der aktuelle Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer, für den 800 Beschäftigte aus ganz Österreich in allen Altersgruppen und unterschiedlichen Berufen befragt wurden, spricht hier eine deutliche Sprache. "Höhere Einkommen und lange Betriebszugehörigkeit sind auch im Interesse der Arbeitgeber", sagte deshalb AKNÖ-Präsident Hermann Haneder vor kurzem.

Lange Betriebszugehörigkeit macht zufrieden

Es gäbe einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Dauer der Betriebszugehörigkeit und der Bindung an das Unternehmen. Lediglich 23 Prozent der Arbeitnehmer die erst kurz im Unternehmen sind (bis zu einem Jahr) würden sich wieder für dieses entscheiden. Ab dem zweiten Jahr steigt der Wert auf 44 Prozent. "Es liegt also an den Unternehmen, die Voraussetzungen für loyale Mitarbeiter zu schaffen."

Auch fixe Arbeitszeiten wirken sich positiv aus. Jeder zweite Arbeitnehmer mit fixer Arbeitszeit würde wieder eine Tätigkeit im selben Unternehmen annehmen. Aber nur 21 Prozent, die unregelmäßige Arbeitszeiten haben oder auf Abruf bereit stehen müssen, würden wieder derselben Tätigkeit nachgehen.

Beamte haben die größte Jobsicherheit

Hohe Zufriedenheit herrscht bei Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst, weil die zumeist hohes Ansehen und sehr hohe Jobsicherheit genießen. Wer es einmal in eine öffentliche Einrichtung geschafft hat, sitzt mit schönen Lohnsteigerungen und der Aussicht auf eine tolle Pension im gemachten Nest. 48 Prozent aller Arbeitnehmer würden jederzeit wieder bei Bund, Land oder Gemeinde beginnen.

Trotz oft inhaltlicher Differenzen und hoher Burnout-Quote ist die Bindung auch bei der Lehrerschaft im Unterrichtswesen mit 50 Prozent sehr hoch, sogar am höchsten aller Berufsgruppen. Im Unterschied dazu würde nur jeder Dritte in den Branchen Bauwesen bzw. Verkehr/Transport sich wieder für das gleiche Unternehmen entscheiden.

Am dramatischsten ist die Situation bei Hilfsarbeitern. Nur jeder Fünfte würde wieder den gleichen Arbeitgeber wählen, könnte er sich noch einmal frei entscheiden.