Canadi: So wild flogen bei Rapid die Fetzen

Eine gelungene Powerpoint-Präsentation vor dem Rapid-Präsidium brachte Damir Canadi den Job als Rapid-Trainer. Die 0:3-Pleite in Ried kostete ihm die Anstellung wieder. Neben der sportlichen Talfahrt wurde ihm dabei ein Zerwürfnis mit der Mannschaft zum Verhängnis. Canadi legte sich mit einigen Spielern an, auch mit Klub-Ikone Steffen Hofmann.

Hofmann nicht mehr fit genug

Der Deutsche zählte schon unter Canadi-Vorgänger Mike Büskens nicht mehr zum Stamm. Auch Canadi stand nicht zu hundert Prozent hinter dem Kapitän, ließ ihn zuletzt zwar spielen, zweifelte vor dem Kuratorium intern aber die körperliche Konkurrenzfähigkeit des 36-Jährigen an. "In seinem Alter spielt ihn Europa nur noch einer: Francesco Totti. Und der kostete in den letzten Jahren einigen Roma-Trainern den Kopf", soll Canadi gesagt haben.

Schösswendter nicht gut genug

Auch Christoph Schösswendter zählte nicht zu den Lieblingen Canadis. "Schössi, du kannst nicht kicken", soll der Ex-Trainer vor versammelter Mannschaft zum Abwehrriesen gesagt haben. Höhepunkt der Demütigungen: Vorzeitiger Austausch in der 38. Minute in Ried. Die Höchststrafe für einen Fußballer. "So etwas macht man nicht", war sogar Rapid-Ehrenkapitän Heribert Weber fassungslos.

Schaub war zu verspielt

Jungstar Louis Schaub geriet wegen seiner Trainings-Dribblings ins Visier Canadis. Mitspieler berichteten, dass er dem Stürmer gewunschen habe, "dass ihn jemand niedermäht". Auffällig ist, dass Schaub seit Wochen unter seinem Niveau spielt.

Chefscout schmiss hin

Doch Canadi legte sich nicht nur mit den Spielern an. Chefscout Stefan Oesen kündigte nach einem Monat Canadi entnervt seinen Job. Bitter für Rapid: Als Videoanalyst stellte Oesen das Team auch auf die Standards des Gegner ein. Nach seinem Abgang kassierten die Hütteldorfer mehrheitlich Tore nach ruhenden Bällen. (kp)