Sport

Causa Stöger: Entscheidung fällt am Mittwoch

Heute Redaktion
Teilen

Die Entscheidung über die Zukunft von Peter Stöger als Trainer von Meister Austria wird Mittwochvormittag fallen. Dies bestätigte Austria-Vorstand Markus Kraetschmer nach einer neuerlichen Gesprächsrunde mit Vertretern des 1. FC Köln am Dienstagnachmittag.

Der deutsche Fußball-Zweitligist und Stöger sind sich bekanntlich über einen Wechsel einig, mit der Austria gab es bis dato aber noch keine Einigung bezüglich der Ablösesumme. "Wir haben über zwei Stunden verhandelt, nachdem die Kölner Delegation noch einmal angereist ist", bestätigte Kraetschmer gegenüber dem ORF.

Die Gespräche seien professionell verlaufen, zwischen den beiden Clubs habe es "eine gewisse Annäherung" gegeben. Und weiter: "Morgen Vormittag werden wir uns noch einmal austauschen, dann soll es eine definitive Entscheidung geben."

Trainingsauftakt als Lachnummer

Kölns Trainingsauftakt am Montag wurde in Deutschland zur Lachnummer. Kein Trainer da, weshalb Tormann-Trainer Alexander Bade kurzfristig zum Interimscoach ernannt wurde. Viel zu tun gab es nicht, denn nur neun Spieler waren anwesend. Der Rest war noch auf Urlaub, bei den Nationalteams oder ist noch nicht einmal verpflichtet. Das Chaos beim Kultklub untermauert das Zuschauerinteresse - nur zehn Kiebitze erschienen zum Training.

Stöger alias "Der Eine-Million-Euro-Mann"

Dennoch will Stöger "nach wie vor unbedingt zum FC". Doch eine Einigung der beiden Vorstandsetagen zieht sich noch. Am Montag besserten die Kölner noch einmal ihr Angebot nach. Kraetschmer erklärte allerdings im "Kurier", dass sich dieses "nur geringfügig von dem vorangegangenen Angeboten unterschieden hat. Es hat sich also für uns nichts geändert".

Vor der Verhandlungsrunde soll das Angebot noch für Stöger zwischen Köln und der Austria gelautet haben. Die unterste Schmerzgrenze der Austria dürfte wohl bei 500.000 Euro liegen. Angeblich wollten die Veilchen ursprünglich sogar eine Million Euro haben.

"Noch kein Berührungspunkt unserer Schmerzgrenze"

Kraetschmer, der Stöger unbedingt halten will, ist nicht bereit, diese Grenze zu unterschreiten. Selbst wenn man damit riskiert, den 47-Jährigen nach Vertragsende am Ende der kommenden Saison ablösefrei ziehen lassen zu müssen.

"Die finanziellen Auffassungen liegen noch so weit auseinander, dass es momentan nicht so aussieht, als könne man eine Brücke bauen. Ich würde es so ausdrücken: Da gibt es noch keinen Berührungspunkt unserer Schmerzgrenze mit der höchsten Latte, die uns der 1. FC Köln bis jetzt gelegt hat", hält der AG-Vorstand der Wiener fest.

Schumacher: Austria ist Stöger etwas schuldig

Der Verhandlungsmarathon schlägt sich offenbar auf das Nervenkostüm von Toni Schumacher nieder. Der Tormann-Legende platzte der Kragen: "Gibt es denn überhaupt keinen Anstand mehr?" Er erinnerte die Austria-Verantwortlichen, wie Stöger zur Austria kam: "Stöger hat sich letztes Jahr bei Wiener Neustadt für die Austria selbst aus dem Vertrag rausgekauft."

Deshalb findet er, dass die Veilchen ihrem Meistermacher etwas schuldig sind und ihn ziehen lassen sollten: "Das ist eine Frage der Ehre – zählt so was denn nicht mehr."