Politik

China-Masken undicht, da "für asiatische Gesichter"

Heute Redaktion
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Laut einem Bericht sind nicht nur die aus China nach Tirol gelieferten Masken unbrauchbar, sondern auch Millionen anderer, die bestellt wurden. Ministerin Schramböck beruhigt aber.

Wie vor kurzem bekannt wurde, sind aus China importierte Gesichtsmasken aufgrund von Mängeln im Medizinbereich unbrauchbar. In entsprechenden Meldungen ging es zunächst aber nur um Masken für Südtirol und Tirol. Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, dürfte das Problem größer sein.

Ein besonderes Problem ist dem Bundesheer, das die Masken für Südtirol prüfte, zufolge, dass diese nicht richtig abdichten, weil sie "für asiatische, rundere Gesichter geschneidert" seien, berichtet die APA. Schon bei kleineren Kopfbewegungen würden sie verrutschen und nicht mehr abdichten. Dadurch sind sie medizinisch unbrauchbar.

Bestellung im Auftrag der Republik

Das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) hat im Auftrag der Republik 20 Millionen Atemschutzmasken beim selben chinesischen Hersteller angefordert, der unbrauchbare Ware nach Südtirol verkauft hat. Laut dem Roten Kreuz wurden jedoch andere Chargen bestellt, als die nach Südtirol gelieferten. Die Bestellung ist nach wie vor aufrecht. Ein Teil der Bestellung, nämlich 1,7 Millionen Masken, ist bereits eingetroffen.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) beruhigt: Die Bestellung des Roten Kreuzes sei "vollkommen in Ordnung". Eine Bestellung löse noch keine Lieferung und keine Bezahlung aus. Die Masken würden geprüft, und man habe die Einhaltung von Qualitätsstandards eingemahnt, so die Ministerin. Ob die Qualität den FFP-Standards entspreche, werde selbstverständlich kontrolliert, bevor die Ware ausgegeben wird.

Qualitätsunterschiede auch beim selben Hersteller

Grundsätzlich wären Chargen vom selben Hersteller "durchaus unterschiedlich", betonte Schramböck. Sie gab damit zu verstehen, dass nicht zwangsläufig vom Erhalt mangelhafter Masken auszugehen sei.

Laut "profil" sollen aber auch bei den bisher nach Österreich gelieferten Masken Qualitätsprobleme aufgetreten sein. "Die Masken wurden einer Prüfung unterzogen und sie werden derzeit entsprechend der festgestellten Schutzklasse gekennzeichnet", schrieb das ÖRK. Und weiter: "Ein Teil der Bestellung entspricht der Schutzklasse FFP2, ein anderer Teil erreichte diesen Standard nicht, wurde abgewertet und wird als Mund-Nasen-Schutz zum Einsatz kommen."

Durch diese Prüfungen konnten demnach zwei Chargen definiert werden, die der Schutzklasse FFP2 entsprechen, der Rest der insgesamt 20 Millionen Masken wird aus diesen Chargen bezogen. Diese Bestellung wurde ebenfalls im Auftrag der Republik und nach der Freigabe des Gesundheitsministeriums getätigt.

Masken für asiatische Gesichter geschneidert

Wie die APA aus dem Bundesheer, das die Südtirol-Masken geprüft hat, erfuhr, liegt das Problem der Masken in der Passform und nicht beim Material. Das Vlies sei in Ordnung, aber die Masken sitzen nicht richtig und dichten nicht ab, weil sie "für asiatische, rundere Gesichter geschneidert" seien. Laut Gutachten verschieben sich die Masken schon "bei einfachen Mundbewegungen" und "stellen auch an den Wangen auf".