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China und Indien bremsen Klimagipfel aus

Heute Redaktion
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Die Hoffnungen waren groß, das Ergebnis enttäuschend: Bei der UN-Klimakonferenz in Warschau verzögerten China und Indien einen Entschluss. Schließlich einigte man sich auf einen Kompromiss. Bei der Nachfolgekonferenz im Jahr 2015 sollen Maßnahmen beschlossen werden, um durch reduzierten CO2-Ausstoß die Erderwärmung zu verlangsamen und die Entwicklungsländer finanziell zu unterstützen.

Delegationen aus über 190 Staaten kamen zusammen. Geplant gewesen war, dass bis Freitagnachmittag ein "Grundstein" für ein weltweites Klimaschutzabkommen gelegt wird. Dann stoppte der ganze Prozess gleich wieder, bevor er richtig begonnen hatte. Nach 24 Stunden kam es dann zu einer vorläufigen Einigung - und einem Aufschub bis 2015. Dann soll das Klimaschutzabkommen in Paris fixiert werden und bis 2020 in Kraft treten.

Das Abkommen soll den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase massiv reduzieren und so die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Ära auf zwei Grad begrenzen - der momentan prognostizierte Trend würde zu einem Temperaturanstieg von knapp vier Grad führen.

China und Indien schieben Schuld auf Europa und USA

China und Indien machen historisch betrachtet die westlichen Industriestaaten für heutige Klimaprobleme verantwortlich. Die Schwellenländer finden, auch sie häten ein "Recht auf Entwicklung" und stemmten sich vehement gegen verbindliche Klimaziele.

Industriestaaten verweigerten vorerst Entschädigungszahlungen

Im Gegenzug verhinderten die reicheren Länder, dass ärmere Staaten einen Ausgleich für wirtschaftliche "Verluste und Schäden" durch den Klimawandel zugestanden bekommen. Die Reichen befürchteten quasi unbegrenzte Entschädigungszahlungen. Stattdessen wurde vereinbart, in das Abkommen 2015 einen Passus aufzunehmen, wonach die reicheren Länder des Nordens den Süden finanziell dabei unterstützen sollen, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen.

Umweltschutzorganisationen gingen aus Protest

Schon am Donnerstag hatten mehrere Umweltschutz- und Entwicklungsorganisationen aus Protest gegen die "Dominanz der Wirtschaftsinteressen" gemeinsam die Konferenz verlassen. "Das ist im Grunde Wirtschaftspolitik, die sich hier manifestiert", sagte auch der Direktor des UN-Umweltprogramms, Achim Steiner, am Samstagmorgen im Deutschlandfunk.

APA/red.