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China verbannt Computer und Software aus Ausland

Während eine Bibliothek "verbotene" Bücher verbrannte, sollen nun Behörden Hardware und Software aus dem Ausland aufgeben.

Heute Redaktion
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Mitarbeiter der Bibliothek verbrannten vom Regime unerwünschte Bücher.
Mitarbeiter der Bibliothek verbrannten vom Regime unerwünschte Bücher.
Bild: zVg

Es sind zwei Nachrichten, die zeigen, wie stark die (Meinungs)freiheit in China von der kommunistischen Regierung eingeschränkt wird: Eine Bücherverbrennung und ein Verbot für ausländische Technologien in der Verwaltung.

Eine öffentliche und somit staatliche Bibliothek in Zhenyan in der Provinz Gansu führte laut der Regionalverwaltung eine "gründliche Säuberung" von gespendeten Büchern durch und zerstörte alle "illegalen Publikationen und religiösen Publikationen, besonders tendenziöse Bücher, Bilder und visuelle Inhalte". Insgesamt wurden 65 Publikationen verbrannt, der Bericht zeigte ein Foto davon.

Keine ausländische Hard- und Software mehr

Die Führung in Peking hat nun angeordnet, dass alle Regierungsstellen und öffentlichen Institutionen innerhalb der nächsten drei Jahre alle ausländischen Computer bzw. Geräte sowie ausländische Software durch heimische Produkte ersetzen müssen.

Dies ist einerseits teil großangelegter Bemühungen, vermehrt auf chinesische Technologien zu setzen, andrerseits dürfte es sich auch um eine Vergeltungsaktion im Handelsstreit mit den USA handeln. US-Präsident Donald Trump erlässt immer wieder neue Strafzölle auf chinesische Produkte, um die eigene Industrie zu schützen.

Gleichzeitig hat er US-Unternehmen verboten, mit dem chinesischen Hersteller Huawei Geschäfte zu machen. Huawei ist einer der führenden Anbieter für 5G-Technologie, die kabellos riesige Datenmengen bewältigen kann und vor allem in Hinblick auf autonomes Fahren und vernetzte Infrastruktur notwendig ist. Doch die USA befürchten, dass der Konzern aufgrund seiner Nähe zur chinesischen Regierung bewusst Sicherheitslücken zur Spionage verbaut.

Das Verbot von ausländischer Hard- und Software in China wird nun vor allem US-Hersteller wie Microsoft, Google, HP, Intel, Apple und Dell treffen.

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