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Chinas Baby-Kloner muss ins Gefängnis

Nach der Geburt von genmanipulierten Babys ist der das Experiment leitende Wissenschaftler zu einer Haft von drei Jahren verurteilt worden.

Heute Redaktion
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Mehr als ein Jahr ist seit der Geburt der ersten genetisch veränderten Babys vergangen. Der Forscher He Jiankui ist nun zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Nach Berichten von Chinas staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua wurde er schuldig gesprochen, illegale Genmanipulation an menschlichen Embryos ausgeübt zu haben, wie "Heute.at" berichtete. Auch eine Geldstrafe von umgerechnet 380.000 Euro wurde verhängt.

Nicht die nötigen Voraussetzungen erfüllt, um als Arzt zu praktizieren

Auch zwei seiner Kollegen wurden verurteilt.

Alle drei haben nicht die nötigen Voraussetzungen erfüllt, um überhaupt als Ärzte zu arbeiten und somit die ethischen Prinzipien des Landes verletzt.

Vor einem Jahr wurden erstmals gentechnisch veränderte Babys geboren. Im November 2018 hatte He die Geburt der Zwillingsmädchen "Lulu" und "Nana" auf Youtube angekündigt.

Angeblich noch eine weitere Frau mit einem gentechnisch veränderten Kind schwanger



Zu dem Zeitpunkt soll auch eine weitere Frau mit einem gentechnisch veränderten Kind schwanger gewesen sein. Die Manipulation soll mithilfe der Genschere Crispr/Cas9 erfolgt sein.

Die Genmanipulation sollte vor HIV schützen. Was kurz als Durchbruch in der Medizin gefeiert wurde, wurde schon bald von einer MIT Technology Review entkräftet. Der verantwortliche Forscher verschwand aus der Öffentlichkeit. Die chinesische Regierung hatte daraufhin die Einstellung der Forschung gefordert und Ermittlungen gegen den Genexperten angestellt.

Die Eltern der Zwillinge bleiben weiterhin anonym



Die Empörung in Fachwelt und Öffentlichkeit hat nun also auch juristische Konsequenzen. Wie Anfang Dezember bekannt wurde, könnte es vermutlich zu unvorhergesehenen Mutationen kommen.

Die Eltern bleiben bis heute anonym, genauso unbekannt ist auch der Gesundheitsstand der Babys. Die Risiken eines solchen Experiments sind derzeit nicht bekannt. Unsicher ist, ob eine Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung, kognitiver Fähigkeiten oder Lebenserwartung vorkommen könnte.

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