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Chodorkowski beantragte Visum für die Schweiz

Heute Redaktion
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Der freigelassene Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski hat am Dienstag kurz vor dem Heiligen Abend ein Schengen-Visum für die Schweiz beantragt. Wie das Schweizer Außenministerium in Bern mitteilte, beantragte der 50-Jährige das Visum bei der Schweizer Botschaft in Berlin.

hat am Dienstag kurz vor dem Heiligen Abend ein Schengen-Visum für die Schweiz beantragt. Wie das Schweizer Außenministerium in Bern mitteilte, beantragte der 50-Jährige das Visum bei der Schweizer Botschaft in Berlin.

Der jahrelang in Russland inhaftierte ehemalige Ölunternehmer Chodorkowski war vergangene Woche von Staatschef Wladimir Putin begnadigt worden und am Freitag überraschend nach Berlin ausgereist.

Inhaber eines Schengen-Visums können sich in den Staaten des Abkommens bis zu 90 Tage pro Halbjahr aufhalten. Die Schweiz gehört zu den 26 Staaten des Schengener Abkommens.

Neuerliches Family-Treffen

Dienstagabend trifft Chodorkowski nach Angaben seiner Sprecherin Olga Pispanen seine zweite Ehefrau Inna und die gemeinsamen drei Kinder in Berlin. Die Familie wollte aus Russland nach Berlin einreisen. Inna und die beiden Zwillingssöhne Gleb und Ilja sind in der Schweiz ansässig, die gemeinsame Tochter Anastasia lebt in Moskau.

Lob wegen Pussy Riot

Die hat Chodorkowski zudem gelobt. "Die Freilassung von politischen Gefangenen macht die Machthaber wenigstens ein bisschen humaner", teilte der 50-Jährige auf seiner Internetseite mit.

"Ich weiß, dass die vergangenen Monate für Sie eine echte Hölle waren", hieß er in der Mitteilung. Im Gegensatz zu den Künstlerinnen hatte Chodorkowski sich von Putin begnadigen lassen. "Und bin froh zu erfahren, dass die Misshandlung, die eines europäischen Landes des 21. Jahrhunderts unwürdig ist, nun beendet ist", hieß es weiter.

"Das Wichtigste ist jetzt wahrscheinlich, in sich selbst die Kraft zu finden, um im Herzen nicht Hass und Bitterkeit zu bewahren nach diesen schweren Prüfungen der Gefängnishaft."