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Church of England: Buben sollen Tutu tragen dürfen

Die Church of England hat für ihre Schulen die Richtlinie ausgegeben, dass Buben auch Tutu, Krönchen oder Stöckelschuhen ausprobieren können.

Heute Redaktion
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Kinder soll es erlaubt sein, "verschiedene Mäntel der Identität" auszuprobieren, ohne gemobbt zu werden, hält die Anglikanische Kirche, deren Oberhaupt die Queen ist, in ihren Anti-Mobbing-Richtlinien fest.

Die aktualisierten Richtlinien gelten für alle Betreuungs- und Bildungseinrichtungen der Kirche, besonders für Kindergärten und Grundschulen. Kinder sollen "alle Möglichkeiten freistehen, zu erkunden, wer sie sein wollen", heißt es in der Vorgabe.

Dazu gehöre auch, dass Buben etwa ein Tutu, Prinzessinnen-Krönchen oder Stöckelschuhe ebenso tragen dürfen wie Superheldenkostüme oder Feuerwehrhelme, ohne mit Schubladendenken oder Stereotypen konfrontiert zu werden.

Die Church of England (Kirche von England) ist die Staatsreligion von England. Die Anglikanische Kirche spaltete sich im Jahr 1531 unter dem englischen König Heinrich VIII. von der Katholischen Kirche ab und machte den König von England zum religiösen Oberhaupt.
Anlass für die Abspaltung war die Weigerung des damaligen Paptes Clemens VII., die Ehe Heinrichs VIII. zu annullieren.
Die Kirche von England gliedert sich in die zwei Erzbistümer Canterbury und York. Die beiden Erzbischöfe sind auch im britischen Unterhaus, dem House of Lords, vertreten.

"Die Würde aller fördern"

Die Betreuer und Lehrer sollen dafür Sorge tragen, dass kein Kind deshalb gemobbt oder verächtlich gemacht wird. Das Ziel sei, ein Umfeld zu schaffen, das "die Würde aller" fördert. Schüler würden so offener gegenüber Unterschieden und letztlich auch darin, ihre eigene Identität zu finden.

"Im Zentrum der christlichen Theologie steht die Wahrheit, dass jeder einzelne von uns in Gottes Ebenbild geschaffen wurde und Gott und alle bedingungslos liebt", so die Begründung der Kirche.

Die Richtlinien gegen Mobbing wurde bereits vor drei Jahren erstellt und umfassten bisher Maßnahmen gegen Homophobie. Nun wurden diese erweitert, um auch Mobbing gegen Kinder, die sich einer anderen Geschlechteridentität angehörig fühlen, zu umfassen.

(red)