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Clinton und Trump mobilisieren letzte Kräfte

Heute Redaktion
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USA-Experte Thomas Hofer berichtet für "Heute" von den Präsidentschaftswahlen: In den USA wird am Dienstag (endlich) gewählt. In den letzten Stunden vor dem Wahltag holen Hillary Clinton und Donald Trump nach zwei Jahren Dauereinsatz noch einmal alles aus sich heraus.

USA-Experte Thomas Hofer berichtet für "Heute" von den Präsidentschaftswahlen: In den USA wird am Dienstag (endlich) gewählt. In den letzten Stunden vor dem Wahltag holen nach zwei Jahren Dauereinsatz noch einmal alles aus sich heraus.

– und aus der Not eine Tugend: Ganz im Stil des FPÖ-Kandidaten warnt er vor der Macht des Establishments.

Die Botschaft des Wutmilliardärs, wonach er den weniger Privilegierten endlich zu Gerechtigkeit verhelfen würde, ist sein Ass. Abstiegsängste plagen auch weite Teile der US-Mittelschicht. Organisatorisch kann Trump seiner Konkurrentin nicht das Wasser reichen. Die schon unter Obama wahlkampftechnisch überlegenen Demokraten haben ihren Vorteil ausgebaut. Clinton hat etwa sechsmal so viele Kampagnenbüros. Ihre Maschinerie, registrierte Wähler tatsächlich ins Wahllokal zu bekommen, ist ausgefeilter und fokussiert nicht nur übliche Parteigänger.

Das Resultat sieht man schon: Mehr als 40 Millionen US-Bürger haben bereits gewählt. "Early voting" ist in vielen umkämpften Staaten wesentlicher Faktor. Am Wochenende bildeten sich in vielen Wahllokalen lange Schlangen. So könnten bis Dienstag 40 Prozent der Stimmen abgegeben worden sein. Diese werden zuvor zwar nicht ausgezählt. Aber Experten ziehen aus dem Umstand, wer bereits gewählt hat, ihre Schlüsse. Viele sehen in von weißen Arbeitern geprägten Staaten wie Ohio oder Iowa gute Anzeichen für Trump. Clinton kann sich über die bisherigen Wähler in North Carolina, Florida oder Nevada freuen. Dort haben die für sie so wichtigen Minderheiten fleißiger gewählt als erwartet.

Keine gute Nachricht für Trump: Will er Clinton noch abfangen, muss er fast alle offenen Staaten für sich entscheiden. Zuletzt hat er durch Clintons neu aufgeflammte E-Mail-Affäre zwar Boden gutgemacht. Aber aus seinem Reiseplan für die letzten Meter schimmert Verzweiflung durch. Während er sich in Michigan zu Recht Hoffnungen machen darf und auch Clinton auf starke Präsenz bis zuletzt setzt, verwundert sein Trip nach Minnesota. Dort haben die Republikaner seit 1972 nicht gewonnen. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Trump bezweifelt die Verlässlichkeit von Umfragen. Er sagt, es gebe einen "versteckten Anteil von Trump-Wählern, die sich nicht deklarieren". Ein Phänomen, das zumindest in Österreich nicht unbekannt ist.