Wien

Tierbabys tot: "Krähen werden als Räuber intelligenter"

Das Weingut Cobenzl kämpft mit einer zunehmenden Krähenplage. Eigentümer Herbert Veit wird nach einem Medienbericht mit Hinweisen überflutet. 

Clemens Pilz
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Cobenzl-Eigentümer Herbert Veit kämpft seit vielen Jahren gegen Krähen: "Die Probleme werden immer größer."
Cobenzl-Eigentümer Herbert Veit kämpft seit vielen Jahren gegen Krähen: "Die Probleme werden immer größer."
Clemens Pilz

Ein ORF-Bericht vom Dienstag, wonach es räuberische Krähen am Cobenzl auf Kücken und Kaninchen abgesehen haben, ging Tierfreunden direkt ins Herz. Dutzende Vogel-Versteher haben Chef Herbert Veit seither mit Lösungsvorschlägen bombardiert. Die vielversprechendsten will er jetzt selbst ausprobieren, sagt er zu "Heute".

Die Krähen, die in Wien vor dem Abschuss geschützt sind, zeigten sich unterdessen von ihrer volatilen Seite. Seit die gefiederten Räuber in aller Munde sind, fehlt von ihnen am Cobenzl jede Spur. Ob sie etwas gewittert haben? Veit wundert's, doch er ist sicher: "Die kommen wieder."

Von den Krähen fehlte am Mittwoch (fast) jede Spur.
Von den Krähen fehlte am Mittwoch (fast) jede Spur.
Clemens Pilz

"Sie werden immer intelligenter"

Denn der Biobauer hat mit den Rabenvögeln seit mehr als zehn Jahren zu kämpfen. "Sie sind hochintelligent, beobachten die Menschen ganz genau, merken sich Gesichter und lernen dazu", weiß er zu berichten. "Sie haben die Amseln und Schwalben dezimiert und dringen jetzt sogar in die Ställe ein."

Schon mehrmals hätten die Krähen Küken und Kaninchen aus dem Streichelzoo erwischt. "Das ist natürlich schwierig, wie sollen das die Eltern den Kindern erklären?", zeigt sich Veit auch um das Wohlergehen seiner Besucher besorgt. Die Ställe zuzusperren sei keine Option, schließlich müssten Kaninchen und Co. auch selbstständig ein- und ausgehen könnnen.

Krähen bedrohen Kaninchenbabys am Cobenzl.
Krähen bedrohen Kaninchenbabys am Cobenzl.
"Heute"-Archiv

Veit sieht Artenvielfalt gefährdet

Der Cobenzl-Chef sieht auch Spaziergänger in der Verantwortung, die Vögel anfüttern. Von einer "Krähen-Invasion" könne man zwar nicht sprechen, der Bestand sei aber auf 20 bis 30 Tiere angewachsen. "Mit zwei oder drei hätten wir kein Problem, aber jetzt ist die Artenvielfalt in Gefahr. Wir haben am Cobenzl fast keine Singvögel mehr. Das ist nicht nur schade, weil sie schön anzusehen sind, sondern hat auch Auswirkungen auf den Bestand von Insekten."

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