Corona-Ansteckung ist in diesem Verkehrsmittel hoch

In öffentlichen Verkehrsmitteln herrscht auch in der Coronazeit häufig viel Verkehr. Das macht vor allem die Bahn zum unsichersten Verkehrsmittel und zur potenziellen Gefahrenquelle für eine Infektion, wie eine Studie aus China zeigt. 

Die chinesischen Wissenschaftler konnten 1.058 Corona-Infektionen auf Zugreisen zurückführen. Dazu wurden 2.334 Infizierte befragt und ihre Krankheitsverläufe analysiert. Diese Probanden sind alle von Mitte Dezember bis Anfang März jeweils bis zu 8 Stunden mit Zügen unterwegs gewesen.

Zwei entscheidende Faktoren bedingen das Infektionsrisiko

Während der Analyse wurde sowohl die räumliche als auch die zeitliche Komponente einer Verbreitung unter den Zuggästen konstruiert. Dabei zeigte sich, dass der Abstand zu einem infizierten Fahrgast wesentlich ist. Sitzt man drei Sitzreihen hinter ihm, liegt die Wahrscheinlichkeit sich mit dem Coronavirus zu infizieren bei 0,32 Prozent. In der gleichen Sitzreihe liegt die Wahrscheinlichkeit bei 1,5 Prozent, direkt neben dem Spreader bei 3,5 Prozent. Auch die Zeit ist ein bestimmender Faktor. Je länger man mit dem Zug fährt, desto höher ist das Infektionsrisiko.

Die aus China stammende Untersuchung erklärt, wie sich das Coronavirus in Zügen verbreitet. Dort benutzen jährlich zwei Milliarden Menschen Hochgeschwindigkeitszüge. Deswegen bestehe eine noch stärkere Gefahr einer Ansteckung als in Europa. Die Situation kann jedoch in ähnlicher Weise auf europäische Verhältnisse umgelegt werden, in Verkehrsmitteln mit viel Betrieb und langer Fahrtdauer. 

Die Studie erschien im Fachmagazin "Clinical Infectious Diseases".