Oberösterreich

Corona-Ausbruch in Schlachthöfen: Regierung beruhigt

Nachdem Corona-Ausbruch in drei Schlachthofen in Oberösterreich versuchte die Regierung am Sonntag zu beruhigen.

Heute Redaktion
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Elisabeth Köstinger und Rudolf Anschober
Elisabeth Köstinger und Rudolf Anschober
picturedesk.com

In drei Schlachtbetrieben in Oberösterreich wurden mindestens zehn Mitarbeiter positiv getestet, "Heute" berichtete. Der ruft Erinnerungen an die Geschehnisse in Deutschland hervor.

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) versuchten am Sonntag in einer Aussendung Ruhe zu bewahren. Mit kleineren Schlachthof-Strukturen und vorsorgliches Testen der Betriebe sei man einen Schritt voraus.

Andere Situation als in Deutschland

Vergleichen kann man die Situation mit Deutschland nicht. Hier würden andere Bedingungen herrschen. "Die österreichischen fleischverarbeitenden Betriebe sind mit jenen in Deutschland nicht zu vergleichen", meinte Köstinger. Ein durchschnittlicher Schlachthof in Österreich habe rund 400 Mitarbeiter, im Nachbarland seien es bis zu 8.000.

In Deutschland würden bis zu 33.000 Schweine täglich geschlachtet, in Österreich liegt der Wert bei 2.000. Die kleineren Strukturen seien ein Vorteil im Containment. Zudem seien die Mitarbeiter in den österreichischen Betrieben unter besseren sozialrechtlichen Bedingungen angestellt als in deutschen.

Kritik von "Vier Pfoten"

Anschober betonte, dass Schlachthöfe ein wichtiger Teil der am Donnerstag präsentierten Screening-Testungen seien. Das Ziel sei, "vorsorglich in potenziellen Risikobereichen unter den Teppich zu schauen und somit ein Frühwarnsystem zu installieren". Der Herbst werde laut Anschober eine "große Herausforderung" darstellen.

Kritik gab es u.a. von der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten". Der Corona-Ausbruch würde zeigen,"dass das System der industriellen Fleischproduktion an allen Ecken und Enden kracht“, so Direktorin Eva Rosenberg. "Und vor allem basiert es auf Ausbeutung – nicht nur von Menschen, sondern auch von Tieren und der Natur",  hieß es in einer Presseaussendung.