Wien

Corona-Bänke haben noch eine Schraube locker

Mit neuen "Corona-sicheren" Bänken will die Stadt das Plaudern im Freiraum unterstützen. Gestartet ist das Projekt heute in Favoriten. 

Louis Kraft
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    Um das Plaudern trotz Abstandhalten zu ermöglichen, lässt Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) nun "Corona-sichere" Plauderecken aufstellen. Gemeinsam mit Bezirkschef Marcus Franz (SPÖ) schraubte sie am Columbusplatz (Favoriten) die letzten Verankerungen fest.
    Um das Plaudern trotz Abstandhalten zu ermöglichen, lässt Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) nun "Corona-sichere" Plauderecken aufstellen. Gemeinsam mit Bezirkschef Marcus Franz (SPÖ) schraubte sie am Columbusplatz (Favoriten) die letzten Verankerungen fest.
    Denise Auer

    "Corona hat unsere ganze Gesellschaft und unseren Alltag auf den Kopf gestellt. Wir waren es gewohnt unsere Freiheiten zu leben und zu lieben, doch dann kam der Shut Down. Nun müssen wir uns den öffentlichen Raum aufs Neue erkämpfen", erklärt Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne).

    Unterstützt wird das durch zwölf neue "Corona-sichere" Sitzbänke. Vier Wiener Designstudios (Dottings Industrial Design, Mostlikely architecture, Polka design studio und Nut & Feder GmbH) arbeiteten monatelang an der richtigen Gestaltung der neuen "Plauderecken", die die Einhaltung der Sicherheitsabstände einfach machen, aber dennoch Nähe zulassen. Am Donnerstag stellten Hebein und Favoritens Bezirkschef Marcus Franz (SPÖ) die neuen Sitzgelegenheiten am Columbusplatz (Favoriten) vor.

    Es braucht keinen Babyelefanten: Tische und "Loch" halten Abstände ein

    Die neuen Bänke gibt es in vier Varianten: Eine Bank hat ein ausgelöstes Mittelteil (das aber jederzeit einsetzbar wäre), zwei Bänke haben Tische als Abstandshalter, eine Bank ist so lange, dass das gegenseitige Abrücken problemlos möglich ist. Bei der Präsentation hatten die Sitzbänke noch die Schrauben locker – bis Hebein und Franz mit vereinten Kräften und Ratschenschlüssel die Bänke auf dem Boden verankerten. Dadurch sind die Sitzgelegenheiten nicht nur diebstahlsicher, sicher auch rutschfest.

    Vier "coole Straßen" bekommen Corona-Bänke

    Zusätzlich zum Columbusplatz werden die Corona-Bänke in den nächsten Tagen auch in vier "coolen Straßen" montiert: Dem Karmeliterplatz (Leopoldstadt), die Waltergasse (Wieden), die Staudgasse (Währing) und die Putzendoplergasse (Liesing). Pro "coole Straße" steht ein Design zur Verfügung, dafür gibt es zwei Stück. Nur am Columbusplatz sind alle Sitzbank-Designs vereint. Zu "besitzen" sind die Bänke auf Dauer der "coolen Straßen", also bis zum Herbst.

    "Die Plauderecken mögen auf den ersten Blick unscheinbar wirken, werden aber dennoch große Wirkung haben", ist Hebein überzeugt. Nämlich jedesmal dann, wenn sich eine ältere Person hersetzt, um kurz Pause zu machen oder Bekannte, um zu plaudern. Zudem bieten die Sitzbänke neue Möglichkeiten in der Sommerhitze den eigenen heißen vier Wänden zu entkommen und im öffentlichen Raum zu verweilen. 

    Konsumfreie Zone am mediterranen Platz

    "Gerade im Sommer ist der Columbusplatz mit seinem mediterranen Flair und dem Springbrunnen ein besonders angenehmer Platz. Mit den Plauderecken stehen nun noch mehr Bänke und vor allem konsumfreie Zonen für die Besucher bereit", freut sich Franz.  

    Und welche Bank ist die bequemste? Nach einem Probesitzen auf allen vier Plauderecken zogen Hebein und Franz Bilanz: "Von der Haptik her, ist mir die Holzbank die liebste", so Franz. "Mir taugen alle", lacht Hebein.