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Dürfen Fiaker trotz Corona weiter durch Wien fahren?

Was ist denn hier los? Das ganze Land bleibt wegen der Ausbreitung des Corona-Virus zuhause, aber Fiaker dürfen noch fahren?

Heute Redaktion
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Fiakerfahren in Zeiten von Corona?
Fiakerfahren in Zeiten von Corona?
Bild: Leserreporter

Am frühen Mittwochmittag blickte eine "Heute"-Leserreporterin aus dem Fenster in der Laxenburgerstraße (Favoriten) und konnte ihren Augen nicht trauen. "Warum fährt denn hier ein Fiaker mit Kunde?", fragte sie sich.

Fiakerbaron: "Wir haben doch eh keine Gäste mehr!"

"Wir müssen mit Kind und Kegel zuhause bleiben und da fahren gemütlich zwei ältere Herren, die auch zu einer Risikogruppe gehören, durch die Stadt spazieren", so die anonym bleiben wollende Leserin. Da Fiaker prinzipiell dem Beförderungsgewerbe mit Personenkraftwagen der Fachgruppe Wien angehören, könnte man sie einer kritischen Infrastruktur zurechnen. "Heute" hat beim Fiakerbaron, Wolfgang Fasching, nachgefragt und der stellte klar: "Wir fahren schon länger nicht, auch weil die Touristen ausbleiben. Wen sollen wir denn transportieren?" Vielleicht hatte der Herr noch einen gebuchten Auftrag, ansonsten konnte der Fiakerbaron sich diese Fahrt nicht erklären. "Meine Fiakerfahrer haben auch Angst, die meisten wollen nicht mehr fahren", erklärt er. Auch für sie sei die Situation wirtschaftlich sehr schwierig: "Leisten können wir uns das alle nicht. Die Tiere müssen weiterhin versorgt werden, aber Einkünfte haben wir derzeit keine."

Der Fiakerbaron sei nun auch damit beschäftigt, dass die Wirtschaftskammer und das zuständige Magistrat MA 65 (Rechtliche Verkehrsangelegenheiten) sich diesem Thema annehmen, derzeit noch erfolglos. Der zuständige Fachgruppenbeauftragte der Wirtschaftskammer war derzeit aufgrund der vielen Anfragen nicht für die "Heute"-Redaktion erreichbar.