Österreich

"Mit Bärenkräften" kämpft Stadt für Bäderöffnung

Heute Redaktion
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Der für Wiens Bäder zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) möchte die Bäder der Stadt so früh wie möglich öffnen.
Der für Wiens Bäder zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) möchte die Bäder der Stadt so früh wie möglich öffnen.
Bild: PID/Martin Votava

Fällt wegen Corona die Freibadsaison ins Wasser? Wenn es nach dem zuständigen Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) geht, nicht. Er hat die Badesachen griffbereit. Sein Ziel: So früh als möglich öffnen.

Bis auf weiteres müssen laut Bundesregierung Bäder geschlossen bleiben. Bis Ende April werde die Situation evaluiert, dann schaue man weiter, heißt es von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Heißt das, wir müssen Bikini und Co. heuer im Kasten lassen?

"Die Badesachen sind bei mir immer ganz oben am Stoß und immer griffbereit", so Wiens Bäderstadtrat Jürgen Czernohorszky zu „Heute". Er freue sich wie viele Wiener aufs Baden und verspricht: "Wir werden uns mit Bärenkräften bemühen, im Sommer zu öffnen. Es wir heiß und keine Möglichkeit geben, ins Ausland auf Urlaub zu fahren. Daher muss es unser Ziel sein, dass man im Sommer auch baden kann, gar keine Frage."

Keine Wellenbecken, weniger erlaubte Badegästen und mehr Abstand

Vier bis fünf Wochen betrage die Vorbereitungszeit, so der Stadtrat, daher erwarte er sich "sehr rasch klare Vorgaben der Bundesregierung". Die müssten dann auch für Naturbadeplätze gelten. "Denn sonst haben die Bäder zu und auf der Donauinsel steigen sich die Leute auf die Füße. Das wäre auch in der aktuellen Corona-Situation das denkbar Falscheste." Klar sei auch: "Wenn der Sommer vorbei ist, brauchen wir nicht mehr aufsperren", so Czernohorszky.

Er hofft auf Badespaß ab Mitte Juni, sobald es klare Vorgaben gebe, werde man "mit Hochdruck" an der Bäderöffnung arbeiten. Aber Czernohorszky dämpft auch etwas die Erwartungen: "Der Bädersommer wird ein anderer sein, als jemals zuvor." Heißt: keine Wellenbecken, weniger erlaubte Badegästen und mehr Abstand.

Und die privaten Bäder?

Das Bundesbad Alte Donau in Wien-Donaustadt will zeitgleich mit den städtischen Bädern öffnen. Derzeit laufen Routine- und Instandhaltungsarbeiten, um das Hochfahren des Betriebes zu verkürzen. Einen Stichtag für die letztmögliche Öffnung gebe es nicht. Die Vorbereitungen ohne Corona dauern mehrere Wochen, mit Corona komme es auf die geforderten Schutzmaßnahmen an.

Das Schönbrunner Bad in Wien-Hietzing könne „rasch öffnen", bleibe aber ganz zu, wenn's nicht im Juni losgeht. Senior-Chef Josef Ebenbichler zu "Heute": "Wir wissen noch nicht, ob bzw. wann wir heuer aufsperren werden. Wenn wir mit Anfang Juni wieder öffnen können, dann zahlt sich die Saison noch aus. Aber wenn der Juni wegfällt, dann hat es keinen Sinn. Im Moment muss ich davon ausgehen, dass es heuer überhaupt keinen Badebetrieb geben wird", so der Betreiber pessimistisch. Zugleich stellt Ebenbichler aber klar: "Wenn sich ein früherer Start doch ausgeht, dann auf jeden Fall vor den Wiener Bädern!"

Beim Badeschiff am Donaukanal in der Wiener Innenstadt ist der Badebetrieb an die Gastronomie gebunden. Das heißt, wenn es Gastronomie gibt - Betreiber Gerold Ecker er geht davon aus, dass er die Schutzmaßnahmen umsetzen kann - gibt es auch Badebetrieb. Die Vorbereitungszeit sei mit etwa drei Tagen kurz. "Ich muss praktisch nur das Wasser einlassen", so Ecker. Stichtag gibt es keinen, er würde auch später aufmachen, da das Badeschiff ja eine vergleichsweise sehr kleine Badeanlage ist. Mindestabstand, Schutzmasken (beim Personal), etc. seien Eckers Ansicht nach kein Problem. Beim Pool könne sich der Gastronom drinnen und um den Pool eine Obergrenze an Leuten vorstellen. Dabei hofft er "auf die Vernunft der Leute, den Abstand auch einzuhalten".