Wirtschaft

Corona kostete uns bisher 11 Milliarden Euro

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat die aktuelle Betroffenheit der österreichischen Wirtschaft durch die COVID-19-Pandemie analysiert.

Heute Redaktion
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Wien, Graben: Gesperrte Gastgärten wegen Ausgangsbeschränkung gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Vor allem die Gastronomie verzeichnet gewaltige EInbußen.
Wien, Graben: Gesperrte Gastgärten wegen Ausgangsbeschränkung gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Vor allem die Gastronomie verzeichnet gewaltige EInbußen.
Bild: picturedesk.com

Während der fünf Wochen, in denen die Maßnahmen der Bundesregierung zu ihrer Eindämmung voll in Kraft sind, ist die Wertschöpfung aufgrund der Maßnahmen sowie des Einbruchs von Exporten und Investitionen um 29 Prozent gesunken, sagt die Nationalbank. Das entspricht 11 Milliarden Euro oder 2,8 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts.

Am stärksten betroffen seien die Branchen "Beherbergung und Gastronomie", die Reisebranche, "Dienstleistungen Sport/Unterhaltung" sowie eine Reihe von weiteren Dienstleistungsbranchen. "Im Gegensatz zur Wirtschafts- und Finanzkrise 2009, die vom Finanzsektor ausging und bei der die Realwirtschaft vor allem durch einen Nachfragerückgang getroffen wurde, sind aktuell sowohl die Nachfrage- als auch die Angebotsseite der Wirtschaft betroffen", so die Nationalbank.

Gastronomie verlor 80 Prozent

Die OeNB hat auf ihrer Website eine erste Analyse zur Betroffenheit der österreichischen Unternehmen als Sonderausgabe ihrer volkswirtschaftlichen Publikation "Konjunktur aktuell" veröffentlicht. Die Verringerung der Wertschöpfung seit den Corona-Einschränkungen sei je zur Hälfte auf den Konsumrückgang aufgrund der angeordneten Schließungenund auf das schlechtere makroökonomische Umfeld (Rückgänge von Exporten und Investitionen) zurückzuführen.

Die aktuelle Situation trifft die Branchen in einem sehr unterschiedlichen Ausmaß. Neben den Nachfragerückgängen spielen angebotslimitierende Faktoren wie die Abhängigkeit von importierten Vorleistungen sowie die finanzielle Position der Unternehmen eine zentrale Rolle. Am stärksten betroffen ist die Branche "Beherbergung und Gastronomie" mit einem Nachfragerückgang von 80 Prozent. "Reisebüros und Reiseveranstalter" leiden unter einem fast vollständigen Umsatzausfall (–88 Prozent) und sind darüber hinaus durch die Grenzschließungen von angebotslimitierenden Faktoren betroffen.