Niederösterreich

Coronavirus-Bonus in NÖ für 27.000 Spitalsmitarbeiter

Einen zusätzlichen Urlaubstag oder 275 Euro bekommen alle Spitalsbeschäftigten. Jene, die besonders gefährdet waren, bekommen zusätzlich 275 Euro.

Erich Wessely
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Zentralbetriebsrat Peter Maschat, Landeschefin Johanna Mikl-Leitner und Landesgesundheitsagentur-Chef Konrad Kogler (v.l.)
Zentralbetriebsrat Peter Maschat, Landeschefin Johanna Mikl-Leitner und Landesgesundheitsagentur-Chef Konrad Kogler (v.l.)
Landesgesundheitsagentur

„Als am 29. Februar die ersten bestätigten Fälle von Covid-19-Erkrankungen in Niederösterreich aufgetreten sind, haben wir seitens der Landesregierung sofort gehandelt, Gespräche mit unseren medizinischen Experten geführt und entsprechende Aufträge erteilt“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP) im Rückblick auf den Beginn der Corona-Pandemie in Niederösterreich.

Wichtiger Ansprechpartner war in erster Linie die NÖ Landesgesundheitsagentur, wo ebenfalls schnell die entsprechenden Maßnahmen ergriffen wurden – etwa die sofortige Definition jener Kliniken, die gemäß einem Stufenplan die Versorgung der spitalspflichtigen Covid-Patienten in Niederösterreich übernehmen sollten. Insgesamt wurden in nö. Kliniken mehr als 600 Covid-19-Patienten versorgt. In enger Abstimmung mit der Gruppe Gesundheit und Soziales wurden auch die Pflege-, Betreuungs- und Förderzentren des Landes im Krisenmodus begleitet.

Eine erste Einsatzbilanz dokumentiert die hohe Leistungsbereitschaft aller Beschäftigten im nö. Gesundheitswesen. „Im Rahmen unseres Stufenplans haben sich zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit erklärt, jene Häuser, in denen Covid-Patienten behandelt wurden, personell entsprechend zu unterstützen“, sagt Vorstand Konrad Kogler, in der NÖ LGA für Personal verantwortlich. „Unsere Zahlen belegen, dass die Bereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in anderen Häusern auszuhelfen, sehr hoch war. Das bestätigt das hohe Maß an Teamgeist.“

Zahl der Überstunden verdreifacht

Die Zahl der geleisteten Überstunden habe sich in den Monaten des Corona-Einsatzes mitunter verdreifacht. Kogler verweist darauf, dass die NÖ LGA im Zeitraum März bis Mai „eine enorm hohe Präsenzzeit unserer Belegschaft“ festgestellt habe. „Man kann das durchaus so interpretieren, dass in dieser herausfordernden Situation niemand seine Kolleginnen und Kollegen im Stich lassen wollte und sich alle der Verantwortung gegenüber den Menschen bewusst waren und sind. Das verdient höchsten Respekt. Persönlich möchte ich mich bei allen herzlich für den Einsatz bedanken.“

Um dem Dank auch anderweitig Ausdruck zu verleihen, haben sich die NÖ Landesgesundheitsagentur und der Zentralbetriebsrat der NÖ Gesundheits- und Pflegezentren nach entsprechenden Verhandlungen darauf geeinigt, dass allen Beschäftigten im Bereich der Kliniken und Pflegezentren ein entsprechender Bonus zuerkannt wird.

Zusätzlicher Urlaubstag oder 275 Euro

Allen rund 27.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird ein zusätzlicher Urlaubstag gewährt und jenen die in unmittelbarem Corona-Einsatz standen, erhalten einen weiteren freien Tag. „Jeder hat die Möglichkeit, die freien Tage nach eigenem Ermessen zu konsumieren oder sie sich monetär abgelten zu lassen. 275 Euro für alle Mitarbeiter in Kliniken und Pflegezentren, die unser Gesundheitssystem aufrechterhalten haben und für diejenigen, die in Covid-Bereichen einer ganz besonderen Gefährdung ausgesetzt waren, weitere 275 Euro“, präzisiert Kogler. Er verweist auf die hervorragende Kooperation mit dem Zentralbetriebsrat in dieser Frage. Vorsitzender Peter Maschat betont:

„Unsere Kolleginnen und Kollegen haben in dieser Zeit Außergewöhnliches geleistet. Dafür gebührt Ihnen unser aller größter Respekt. Der nun vereinbarte Bonus ist das Ergebnis unserer Initiative „WERT-Schätzung im Miteinander“ und „Honorierung der Leistung“ und zeigt das gute Einvernehmen zwischen dem Land NÖ und dem Zentralbetriebsrat der NÖ Gesundheits- und Pflegezentren. Es ist ein sichtbares Zeichen an unsere hoch motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und das ist uns wichtig.“

"Wir haben Krise gut gemeistert"

„Wir haben die Krise sehr gut gemeistert“, ist Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner überzeugt. „Das ist vor allem jenen geschuldet, die im Corona-Einsatz ihr Bestes gegeben haben. Das verdient jede Form der Anerkennung. Es war eine eindrucksvolle Demonstration der Leistungsfähigkeit unserer niederösterreichischen Kliniken und Pflegezentren und selbstverständlich auch jener Beschäftigten, die im Einkauf und in der Verwaltung für die entsprechenden Ressourcen gesorgt haben. Ihnen allen sage ich persönlich ein herzliches Dankeschön.“

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