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Cyber-SOKO gegen digitale Erpresser gegründet

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Sie verschlüsseln und blockieren Computer, Tablets oder Smartphones und erpressen deren Besitzer: Das Bundeskriminalamt geht jetzt mit einer Sonderkommission gegen diese sogenannte "Ransomware" vor.

Sie verschlüsseln und blockieren Computer, Tablets oder Smartphones und erpressen deren Besitzer: Das Bundeskriminalamt geht jetzt mit einer Sonderkommission gegen diese sogenannte "Ransomware" vor.
Weil immer mehr Fälle von digitaler Erpressung gemeldet werden hat das Bundeskriminalamt eine SOKO zur Bekämpfung von Ransomware eingerichtet. Die Gruppe "Clavis" hat Anfang Juni die Arbeit im Cybercrime-Competence-Center aufgenommen. Drei Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin bearbeiten dort seither alle bundesweit angezeigten Fälle von Ramsomware-Attacken. 

Die Aufgaben der Ermittler der SOKO beginnen mit der Sicherstellung der infizierten Computer um elektronische Beweismittel zu sichern. Anschließend werden die Schadsoftware und die Bitcoin-Transaktionen analysiert. Wichtig ist es, einen Überblick zu erlangen und Zusammenhänge zu erkennen, um Tendenzen und Trends herauslesen zu können. Erst wenn man ein Bild von der Bedrohung hat, ist es möglich, die Ermittlungsrichtung festzulegen. Eine weitere Aufgabe der SOKO ist es, rasch Angriffe mit Schadsoftware zu erkennen und rechtzeitig davor zu warnen. Die Ermittler der SOKO bearbeiten etwa 30 neue Fälle pro Woche. Die Spuren führen meist ins Ausland.

Digitale Erpressung

Ransomware ist ein Sammelbegriff für Schadsoftware, die speziell dafür entwickelt wird, elektronische Daten und Systeme zu verschlüsseln, sodass diese nicht mehr verwendet werden können. Für die Entschlüsselung wird dann Lösegeld (engl.: ransom) erpresst, meistens in Form des virtuellen Zahlungsmittels Bitcoin oder durch Prepaid-Karten. Beide Zahlungsformen sind anonym und erschweren dadurch die Strafverfolgung. Die Verbreitung der Verschlüsselungssoftware erfolgt insbesondere über präparierte E-Mails, durch Sicherheitslücken in Webbrowsern oder durch unbewusstes Herunterladen aus dem Internet (drive-dy-download). Betroffen sind sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen, Behörden und sonstige Organisationen.