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Cyber War: Hacker erklären Australien Krieg

Heute Redaktion
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Die australische Regierung plant die Einführung eines landesweiten Internet-Filters nach chinesischem Vorbild. Die Hacker-Gruppe Anonymous, die sich durch Cyber-Attacken auf Scientology einen Namen machte, startete aus Protest einen großangelegten Angriff auf die Regierung.

Anfang 2011 soll eine Filtersoftware die australischen Internet-Nutzer vor pornografischen und "kriminellen" Inhalten schützen. Dies stellt aber gleichzeitig den größten Eingriff in die Cyber-Rechte von Bürgern dar, die ein demokratisches Land je gesehen hat. Denn welche Inhalte "kriminell" sind, entscheidet die Regierung.

Die internationale Hacker-Vereinigung Anonymous will diese Art von Zensur nicht einfach so hinnehmen und startete deshalb die "Operation Titstorm". Dabei wurden durch sogenannte Denial-of-Service-Attacken die Internet-Seiten des Parlaments und des Ministeriums für Kommunikation für rund eine Stunde lahmgelegt.

Pikanterweise wurde die Website von Premierminister Kevin Rudd mit Porno-Bildern zugepflastert, die Posteingänge von Parlamentsdiensten wurden mit E-Mails massiv überflutet. Begleitet wurde der koordinierte Angriff von Drohanrufen gegen hohe Beamte.

Aktionen gegen Zensur

Die Hacker-Vereinigung hat sich den Kampf für Meinungsfreiheit und freien Zugang zu Informationen auf die Fahnen geschrieben. Anonymous wurde im Jahr 2008 internationale Aufmerksamkeit zu teil, als die Hacker das "Project Chanology" ins Leben riefen. Dabei wurde Scientology in großem Rahmen angegriffen, nachdem Schauspieler Tom Cruise von YouTube verlangt hatte, ein Scientology-kritisches Video zu entfernen.