Wien

Dachgleiche für Bildungscampus in der Seestadt Aspern

Im Norden der Seestadt entsteht derzeit ein zweiter Bildungscampus. Die Fertigstellung ist für das Schuljahr 2021/22 geplant.

Louis Kraft
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Nach einem Jahr Bauzeit feierte der neue Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus im Norden der Seestadt Dachgleiche. (v.l.n.r.:) Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky, Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und Bezirkschef Ernst Nevrivy (alle SPÖ) feierten mit.
Nach einem Jahr Bauzeit feierte der neue Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus im Norden der Seestadt Dachgleiche. (v.l.n.r.:) Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky, Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und Bezirkschef Ernst Nevrivy (alle SPÖ) feierten mit.
PID/Martin Votava

Im Norden der Seestadt Aspern (Donaustadt) entsteht in der Mitte eines großen zusammenhängenden Grünraumes ein neuer Bildungscampus: Nach rund einem Jahr Bauzeit wurde hier nun die Dachgleiche gefeiert. Der neue "Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus", er ist der zweite der Seestadt, bietet Platz für einen Kindergarten, eine Volksschule und eine neue Mittelschule. Auch Räume für Sonderpädagogik sind geplant. Insgesamt können hier bis zu 1.100 Kinder und Jugendliche ganztägig betreut werden.

Der Vorteil des Campusmodells: Kindergartengruppen und Schulklassen werden auf einer Ebene in eigenen "Bildungsbereichen" zusammengefasst und können so altersübergreifend miteinander spielen und lernen. An jeden Bereich schließen rundum Balkone und Terrassen an, die Platz für Unterricht im Freien bieten. Realisiert wird der Entwurf von „Karl und Bremhorst Architekten“ von der Bietergemeinschaft HYPO NOE Leasing GmbH & STRABAG Real Estate GmbH. Die Fertigstellung ist für das Schuljahr 2021/22 geplant.

Veranstaltungsräume stehen für alle offen

Geplant sind zudem ein modernes Jugendzentrum mit einem Veranstaltungsraum sowie Grünräume, die den Bewohnern außerhalb der Campusbetriebszeiten zur Verfügung stehen. "Der Bildungscampus und seine Freiflächen werden somit zu einer offenen Mitte des neuen Stadtteils, nutzbar für Jung und Alt", erklärt Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). 

"Der neue Bildungscampus wird zu einem Herzstück des neuen Viertels 'Am Seebogen' in der Seestadt Aspern. Eine spannende Mischung aus Wohnen und Arbeiten wird den neuen Stadtteil prägen. In diesem Viertel setzen wir die 'Stadt der kurzen Wege' um. Neben dem neuen 'Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus' schaffen wir leistbaren und lebenswerten Wohnraum – darunter ist auch ein neuer Gemeindebau“, ergänzt Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ).

Der neue Bildungscampus bietet Platz für bis zu 1.100 Kinder und Jugendliche. Die Fertigstellung ist bis zum Schuljahr 2021/22 geplant.
Der neue Bildungscampus bietet Platz für bis zu 1.100 Kinder und Jugendliche. Die Fertigstellung ist bis zum Schuljahr 2021/22 geplant.
PID/Martin Votava

Über den neuen Bildungsstandort in der Donaustadt freut sich auch Bezirkschef Ernst Nevrivy (SPÖ): "Wien und die Donaustadt wachsen und die Bildung wächst mit. Sie ist der beste Garant für sichere Arbeitsplätze. Schon jetzt beherbergen wir im Bezirk zahlreiche erfolgreiche Unternehmen bis hin zu Weltkonzernen. Mit modernen Bildungseinrichtungen wie dem Campus Aspern Nord befinden wir uns auf dem richtigen Kurs". 

Natürliches Grün als Grundfarbe und "Pawlatschen"

Das Gebäude ist in drei Teile gegliedert, die für die unterschiedlichen Funktionen des Campus stehen: In der Mitte werden der Eingang, die Stiegen und gemeinschaftlich genutzte Räume situiert, in den beiden anderen Gebäudeteilen befinden sich der Großteil der "Bildungsräume", also Klassen und Lernräume. Zu den Grünbereichen entstehen in allen Geschossen direkt von den Bildungsräumen aus begehbare Terrassen. Außenliegende Treppen führen aus allen Geschossen in den Garten.

Bestimmendes Element ist die Farbe Grün. Eine begrünte Fassade bildet einen natürlichen Sonnenschutz. Rundumlaufende, unterschiedlich breite Terrassen und Loggien werden bepflanzt. Die Loggien erinnern an begrünte "Pawlatschen", wie man sie aus vielen Wiener lnnenhöfen kennt.

Für das Projekt wurde auch ein neuartiges Energiekonzept erarbeitet. Der Bildungscampus soll energietechnisch weitgehend autark sein und ausschließlich erneuerbare Energiequellen nutzen. Der Energiebedarf wird primär durch Erdwärmesonden mit Wärmepumpenanlagen und Photovoltaik.