Sport

Darts-Champion lebte von nur 64 Euro pro Monat

Heute Redaktion
Teilen

Mit 49 Jahren erfüllte sich Peter Wright seinen ganz großen Traum: Er krönte sich im Londoner "Ally Pally" zum Darts-Weltmeister. 590.000 Euro Preisgeld können die Erinnerungen an eine traurige Vergangenheit aber nicht auslöschen.

Nach seinem Finalsieg gegen Dreifach-Weltmeister Michael van Gerwen steht der Schotte endlich ganz oben. Sein erster WM-Titel macht ihn gleichzeitig zum ältesten Darts-Weltmeister der Geschichte. Nach dem Finale weinte er Tränen der Freude – auch deswegen, weil er die Schattenseiten des Lebens nur zu gut kennt.

"Ich komme aus der schrecklichen Seite des Lebens. Das Leben war keineswegs schrecklich, aber schwierig. Aber ich habe immer Darts geliebt", erklärt er. Damit beschreibt er seinen Aufstieg aus bitterer Armut.

Mit 13 Jahren bekam er Dartpfeile geschenkt. Weil seine Familie aber kein Geld für eine Scheibe hatte, malte er sie kurzerhand auf Bäumen auf. Wrights Talent fiel früh auf, doch Geld brachte es ihm vorerst nicht. Er hielt sich mit Gelegenheits-Jobs über Wasser, arbeitet zum Beispiel als Fenster-Einbauer, schleppte Beton-Zaunpfähle oder war Hilfsarbeiter auf Baustellen. Wright lebte von 14 Pfund pro Woche. Das sind 64 Euro monatlich.

"Das waren schreckliche Jobs", erinnert er sich. Erleichterter Nachsatz: "Ich habe mich hochgekämpft. Ich habe immer gesagt, ich gewinne die WM, bevor ich 50 Jahre alt werde. Viel Zeit hatte ich ja nicht mehr." Auch in der Darts-Szene war der Weg nach oben weit. Erst spielte Wright in lokalen kleineren Ligen, die ersten Tour-Erfolge brachten nur 1.500 Euro pro Jahr.

Doch mit dem WM-Titel knackte er den Jackpot. Mit "Snakebite" jubelte auch seine Frau Joanne, die auch in den schlechten Zeiten immer an seiner Seite war und ihn zum Paradiesvogel mit bunter Iro-Frisur stylte. Zwei Stunden dauert es, die markante Frisur in Form zu bringen. "Ich wollte einfach nicht noch einer dieser weißen, grummelig dreinblickenden Darter sein", lacht Wright.