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Darum bittet Bankräuberin Richter um die Höchststrafe

Heute Redaktion
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Bild: Cheyenne Police Department

Geständig zeigen sich viele Angeklagte vor Gericht, um eine Strafe bitten aber nur die wenigsten. Umso aufsehenerregender ist der Fall von Linda Thompson (59). Die Transgender-Frau, die bereits eine langjährige Gefängnis-Vorgeschichte hat, überfiel am 27. Juli eine Bank in Wyoming. Vor dem Richter bat sie nun "nach Möglichkeit" um die Höchststrafe - weil das Gefängnis ihr "Zuhause" sei.

Geständig zeigen sich viele Angeklagte vor Gericht, um eine Strafe bitten aber nur die wenigsten. Umso aufsehenerregender ist der Fall von Linda Thompson (59). Die Transgender-Frau, die bereits eine langjährige Gefängnis-Vorgeschichte hat, überfiel am 27. Juli eine Bank in Wyoming. Vor dem Richter bat sie nun "nach Möglichkeit" um die Höchststrafe - weil das Gefängnis ihr "Zuhause" sei.

Wie verzweifelt muss man für solch eine Bitte sein? Diese Frage stellten sich die Beobachter beim Prozess gegen die 59-Jährige. Thompson verbrachte bereits 18 Jahre ihres Lebens für verschiedene Delikte im Gefängnis. Am 21. Juni 2016 wurde sie nach sechs Jahren für einen Raub aus einem Gefängnis in Oregon entlassen. Sie legte Berufung gegen die Haftentlassung ein, diese wurde jedoch abgelehnt.

Geld in die Luft geworfen

Als Vagabundin reiste sie daraufhin auf einem Güterzug nach Wyoming, wo sie in einem Park von Unbekannten angegriffen wurde. "Da wusste ich, dass es mir im Gefängnis besser geht", so die Angeklagte vor Gericht. Am 27. Juli überfiel sie die US-Bank in Cheyenne, warf vor dem Gebäude einen Teil des Geldes in die Luft, bot den Rest Passanten an und setzte sich bis zum Eintreffen der Polizei auf den Bordstein. 

Eine ungewohnte Bitte

"Das Gefängnis ist mein Zuhause, und so gehe ich einfach wieder nach Hause. Meine Bitte wäre eine so hoch wie mögliche Haftstrafe", so die 59-Jährige vor Gericht. Verwundert zeigte sich ihr Verteidiger, der ihr Verhalten als "außergewöhnlich" bezeichnete. Am 12. Oktober will das Gericht nun das Urteil verkünden. Eigentlich sieht das Rechtssystem für einen Banküberfall maximal 20 Jahre Haft vor. Thompson bat jedoch darum, vorangegangene Verurteilungen "zu berücksichtigen", um das Strafausmaß zu erhöhen.