Darum kreiste in der Nacht lautes Flugzeug über Wien

Beinahe endloser Fluglärm einer Propeller-Maschine riss in der Nacht auf Dienstag viele Wiener aus dem Schlaf. Das Flugzeug drehte in geringer Höhe von teils nur 900 Meter unaufhörlich seine Runden über Wien, berichtet "derstandard.at". Einige Bewohner der Bundeshauptstadt äußerten schon bald in sozialen Medien ihren Unmut über die nächtliche Ruhestörung. 

Doch der nächtliche Fluglärm hatte einen wichtigen Grund: Das sogenannte Instrument Landing System (ILS) des Flughafens sorgt dafür, dass alle Flieger – egal, ob bei Regen, Schnee, Nebel usw. – punktgenau landen können. Das ILS muss aus Sicherheitsgründen allerdings immer wieder nachjustiert werden – und dies passiert eben zweimal jährlich bei sogenannten Kalibrierungsflügen des Unternehmens Flight Calibration Services.

Dabei kommt ein speziell ausgerüstetes Flugzeug – in diesem Fall laut "derstandard.at" eine Beechcraft B350i King Air mit Propeller-Antrieb und jeder Menge Elektronik an Bord zum Einsatz. Angewendet wird ein bestimmtes Verfahren zur Positionsbestimmung, das laut Flight Calibration Services in Verbindung mit weiteren Flugzeugsensoren eine Positionsgenauigkeit von zehn Zentimetern erzielt.

Vermessungsflüge müssen in der Nacht durchgeführt werden

Gleichzeitig mit der ILS-Flugvermessung werden einmal jährlich auch die optischen Anflughilfen überprüft und bewertet. Für die Überprüfung des ILS sind Anflüge seitlich, oberhalb und unterhalb des Flugweges erforderlich, auch die Landebahn wird mehrmals angeflogen. Die Kalibrierungsflüge müssen zudem in der Nacht durchgeführt werden, da nur dann wenig Verkehr im Luftraum herrscht, und die Maschine in Ruhe ihre Runden rund um den Flughafen drehen kann.