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Darum panschen Brauereien Bier mit Mikroplastik

Mikroplastik-Partikel werden zunehmend zur Gefahr. Warum die Produzenten beim Brauprozess von Bier mit Absicht polymere Kunststoffe hinzugeben.

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Große, internationale Brauereien fügen dem Bier ganz bewusst Plastik hinzu (Symbolbild).
Große, internationale Brauereien fügen dem Bier ganz bewusst Plastik hinzu (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Beim Wort Mikroplastik schrillen bei vielen die Alarmglocken – schließlich werden die Teilchen mit weniger als fünf Millimeter Durchmesser zunehmend auch im Trinkwasser und in der Luft nachgewiesen. Doch auch bei der Bierproduktion gelangen die mikroskopischen Partikel in den Kessel.

Fürs Bierbrauen kommen auch Fossilien zum Zug

Denn große, internationale Brauereien fügen dem Bier ganz bewusst Plastik hinzu – und zwar das Kunststoffgranulat Polyvinylpyrrolidon (PVPP). Denn um den Gerstensaft aufzuklaren, setzen die Produzenten auf verschiedene Methoden, darunter auch die Filtration. Das allein reicht jedoch nicht, weshalb Brauereien dem Bier auch verschiedenste Hilfsmittel wie Aktivkohle, Kieselalgen-Fossilien und eben auch polymere Kunststoffe wie PVPP beigeben.

Das Polymer bindet die Gerbstoffe im Bier und verhindert, dass das Getränk eintrübt. Dadurch wird das Bier auch länger haltbar. Das PVPP kann sich nicht im Getränk auflösen und bleibt im Filter hängen und hat deshalb keine Auswirkung auf Geschmack oder Qualität des Bieres. Weil der Kunststoff aus dem Bier entfernt wird, muss das PVPP nicht deklariert werden – kritische Stimmen vermuten aber, dass Reste im Getränk zurückbleiben, wie "Focus online" schreibt.

Laut "Tips.at" setzen auch österreichische Brauereien auf PVPP. Weil es wasserunlöslich ist und eben auch wieder rauskommt, muss es auch nicht als Inhaltsstoff deklariert werden. 

Andere Brauereien setzen auf Methoden wie die Sedimentation, bei der sich die trübenden Inhaltsstoffe nach und nach am Boden absetzen. Während die Nutzung der Schwerkraft mit keinen Kosten verbunden ist, nimmt der Prozess viel Zeit in Anspruch, zudem geht eine beträchtliche Menge des Gerstensaftes verloren.

Diese alternativen Methoden gibt es

Bei der Separation werden die Feststoffe im Bier auf einem drehenden Teller durch die Fliehkraft nach außen gedrückt, während das klare Bier in der Mitte verbleibt – diese Methode ist allerdings sehr energiehungrig. Wer bezahlbares Bier kaufen will, das garantiert nie mit Mikroplastik durchsetzt war, setzt am besten auf naturtrübes: Bei diesen Sorten wird jeweils ganz auf die Filtration verzichtet.

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    Wenn du entdeckst, dass du noch ein paar halbleere Getränke stehen hast, gehören diese umgehend in den Kühlschrank. Unabhängig davon, ob du es mit Rot- oder Weißwein zu tun hast. 
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