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Darum sollten Sie keinem Ladekabel trauen

Fremde Ladekabel sollte man nicht leichtsinnig an eigene Geräte anstecken. Der IT-Sicherheitsforscher und Tüftler Mike Grover erklärt, wieso.

Heute Redaktion
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Ein Mann schließt sein Smartphone am PC an, um es zu laden. Plötzlich wird sein Computer wie von Geisterhand ferngesteuert. Es öffnen sich zig Fenster mit bösartigen Websites. Was klingt wie eine Szene aus einem Agentenfilm, ist Realität.

Möglich macht es das O.MG-Kabel, das der Bastler Mike Grover in zwei Jahren entwickelt hat. Schließt man das USB-Ladekabel an einen Linux-, Mac- oder Windows-Computer an, wird es als Eingabegerät erkannt. Ein Angreifer kann dann über Wi-Fi auf dem PC Befehle ausführen.

Ladestation der NSA

Für das Kabel entwarf Grover eine Mini-Platine, die er auch selber herstellte. Sie ist so konzipiert, dass sie in den USB-Stecker passt. Rund 300 Stunden habe er in das Projekt investiert.

Dass Ladekabel potenziell gefährlich sein können, zeigten Grover und auch andere Sicherheitsforscher schon in der Vergangenheit. Das heißt aber nicht, dass man jetzt deswegen Paranoia oder Albträume haben muss. Doch sollte man sich zumindest bei dubiosen Kabeln zweimal überlegen, ob man sie wirklich in sein Gerät stecken will.

Zweifel sollten etwa bei einer Ladestation der National Security Agency (NSA) aufkommen, die der US-Auslandsgeheimdienst auf einer Hackerkonferenz im Jänner aufgestellt hat. Laut einem NSA-Sprecher sei die Aktion "augenzwinkernd" gemeint gewesen, wie die Tech-Plattform Gizmodo.com berichtete.

(tob)