Österreich

Diese Kirche ist jetzt ein digitales High-Tech-Büro

Aachen in Deutschland, bekannt als alte Kaiserstadt, soll Vorbild für Oberösterreich in Sachen Industrieproduktion der Zukunft sein.

Heute Redaktion
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Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) hat so gar nichts mit dem altehrwürdigen Aachen zu tun.

Die einstige Kaiserstadt mit ihrem um das Jahr 800 (!) gebauten Dom ist Vorreiter und Taktgeber in Sachen Industrie 4.0.

Das wohl ungewöhnlichste Projekt: Die "DigitalChurch" im Zentrum der Stadt Aachen. In der in den 30er Jahren gebauten St. Elisabeth Kirche entstand 2017 ein Co-Working Space (Arbeitsplätze für StartUps).

Wo früher gebetet wurde, wird nun gearbeitet. Zuvor schon war die Kirche an einem privaten Investor verkauft, der stellte das Gebäude zur Verführung.

Die Kirche wurde zu einem großen Büro mit flexiblen Arbeitsplätzen, Konferenzräumen und einer offenen Kantine umgebaut.

Nun arbeiten dort bis zu 180 StartUps und 120 mittelständische Betriebe. Das Ziel: Sich zu vernetzen und von einander profitieren. Denn vor allem mittelständische Betriebe haben in Sachen Digitalisierung Nachholbedarf.

Digitalisierung das Top-Thema

Internationalisierung und vor allem Digitalisierung in der Wirtschaft und eben vor allem bei den KMUs sind auch in der Wirtschaft in Oberösterreich eines der großen Themen.

Deshalb machten sich Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) und eine hochrangige Wirtschaftsdelegation und Vertreter der JKU und der FH OÖ auf, um sich zwei Tage anzusehen, wie das Aachen macht.

"Nordrhein-Westfalen und Oberösterreich sind sich sehr ähnlich. Beide Bundesländer sind die Wirtschaftsmotoren ihrer Länder", sagt Achleitner.

Am Programm der Reise stand ein Besuch auf der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule, der FH Aachen und zahlreiche Forschungsinstituten. Der Inhalt: Wie können sich Forschung und Wirtschaft besser vernetzten? Welche Chancen bietet das Internet für die Herstellung von Gütern?

Innovation in die Wirtschaft bringen.

"Ziel muss es sein Innovationen schnell in die Wirtschaft bringen, vor allem bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Denn da liegt das Problem. Starke Hochschulstandorte und starke Wirtschaftsstandorte mussen zusammenarbeiten, wenn

man erfolgreich sein will, das zeigen die erfolgreichen Länder", so Achleitner.

Das Fazit der Reise: "Wir haben die selben Probleme und Ansätze. Wir können von einander lernen. Dazu müssen wir uns vernetzen auch mit anderen Regionen. Unser Ziel als Land OÖ muss Europa sein", so Achleitner.

Deshalb wurde mit der Uni ein Arbeitsübereinkommen ausgehandelt und unterschrieben. Schon bald werden Vertreter aus Aachen nach OÖ kommen. "Denn auch sie können von uns lernen", so Achleitner.