Welt
Das ist der traurigste Bär auf unserer schönen Welt!
Vier Pfoten enthüllt schockierende Bilder aus vietnamesischen Gallebären-Farmen. Dort werden die Tiere täglich "abgezapft".
Die vietnamesische Regierung hat zwar bereits im Jahr 2005 Maßnahmen gegen diese grausame Praxis ergriffen, indem sie den Verkauf und Konsum von Bärengalle verboten hat, doch es leiden immer noch etwa 1.300 Bären unter schlimmsten Bedingungen auf rund 400 vietnamesischen Bärenfarmen.
Die meisten Tiere fristen ihr Leben halb verhungert und dehydriert in engen Metallkäfigen. Und wie aktuelle Recherchen von Vier Pfoten zeigen, werden viele Bären noch für die Produktion von Galle missbraucht, denn der illegale Handel mit Bärengalle in Vietnam blüht.
Nadel wird durch Bauchdecke gestochen
Bärengalle wird seit mehreren tausend Jahren als Heilmittel in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet und ist bis heute ein begehrtes Produkt in vielen Ländern Asiens.
Kragenbären werden unter furchtbaren Bedingungen betäubt und ihnen dann Galle entnommen. Ihre Gallenblase wird erst per Ultraschall lokalisiert, dann wird ihnen eine lange Nadel durch die Bauchdecke in die Gallenblase gestochen und Galle über einen Katheter abgezapft.
Die sogenannten Gallebären bekommen häufig Infektionen, verursacht durch die grausamen und unhygienischen Bedingungen während des Eingriffs. Durch regelmäßiges Abzapfen und fehlende medizinische Versorgung leiden die Bären an verschiedensten Erkrankungen wie Abszessen, Blutvergiftung und Leberkrebs.
Vom Aussterben bedroht
Obwohl es pflanzliche und synthetische Alternativen für Bärengalle gibt, wird diese noch immer für die Behandlung von Augenkrankheiten, Hämatomen, Verdauungsstörungen und anderen Beschwerden verwendet.
Viele Farmbären wurden von Wilderern als wildlebende Jungtiere der zuvor getöteten Bärenmutter entrissen. Kragen- und Malaienbären (auch Mond- und Sonnenbären genannt) sind beide in Vietnam heimisch und dort aufgrund von Wilderei und dem illegalen Handel mit ihren Körperteilen vom Aussterben bedroht. (mle)