Gesundheit

Das kann Kaffee noch – außer wach machen

Kaffee gehört für die meisten zur Morgenroutine. Die meisten trinken ihn, um wach zu werden. Er kann aber weit mehr, belegt eine Studie aus Portugal.

Sabine Primes
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Die Wunderbohne wirkt sich vielfältig auf unseren Körper aus.<br>
Die Wunderbohne wirkt sich vielfältig auf unseren Körper aus.
Getty Images/iStockphoto

Kaffee ist die weltweit am meisten konsumierte Koffeinquelle, was zum Teil auf die psychoaktiven Effekte des Methylxanthins zurückzuführen ist. Es hat kurzfristige Auswirkungen auf Aufmerksamkeit, Schlaf und Gedächtnis und wirkt langfristig auf das Auftreten verschiedener Krankheiten und auf die gesunde Altersspanne. Kaffee enthält mehrere Inhaltsstoffe, die sich auf die menschliche Gesundheit auswirken können, darunter vor allem Koffein, das weltweit am häufigsten konsumierte Psychostimulans.

Diese portugiesische Studie der Universität Minho liefert die erste erweiterte Charakterisierung der Auswirkungen von regelmäßigem Kaffeekonsum auf menschliche Gehirnnetzwerke. Die Probanden wurden in zwei Gruppen eingeteilt: 31 Gewohnheitskaffeetrinker und 24 Nicht-Kaffeetrinker. Bei diesen Probanden wurde eine funktionelle Magnetresonanztomographie im Ruhezustand durchgeführt, die auch hinsichtlich Stress-, Angst- und Depressions-Scores bewertet wurde.

Fokussierter, stressresistenter und besseres Erinnerungsvermögen

Die Gehirn-Scans offenbarten dabei auffällige Unterschiede in der Gehirnstruktur. Es zeigte sich, dass ein gesteigerter Kaffee-Konsum und koffeinhaltige Produkte einen Einfluss auf die funktionellen Verbindungen des Gehirns in Ruhe haben - mit Auswirkungen auf Emotionalität, Wachsamkeit und Handlungsbereitschaft. Die neuronalen Verbindungen der Heißgetränk-Genießer seien besser miteinander verbunden, wodurch ihr Gehirn effizienter arbeite. Sie sind fokussierter, haben bessere motorische Kontrolle und ein stärkeres Erinnerungsvermögen.
Gewohnheitskaffeetrinker zeigten ein höheres Stressniveau als Nicht-Kaffeetrinker, und obwohl bei dieser psychologischen Bewertung keine anderen Gruppeneffekte beobachtet wurden, war eine erhöhte Häufigkeit des Koffeinkonsums auch mit erhöhter Ängstlichkeit bei den Männern verbunden.

Auf den Körper hören

Zwar ist die Wirkung von Kaffee auf unser Gehirn stärker ausgeprägt, wenn wir davon viel und regelmäßig trinken, jedoch sollte man sich zum Kaffeetrinken nicht zwingen. Erstens schmeckt er nun mal nicht jedem und zu viel davon kann durchaus ernste Konsequenzen für den Körper bedeuten. Symptome wie Herzrasen, Stressgefühle oder körperliches Unwohlsein können Nebenwirkungen sein. Dann sollte man den Konsum reduzieren oder - wer den Geschmack von Kaffee mag, aber die animierende Wirkung umgehen möchte - alternativ zu koffeinfreiem Kaffee greifen.

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