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Das macht Thiem bei "Asia-Wochen" besser

Offensiver, mit mehr Biss und am besten in engen Situationen! Tennis-Ass Dominic Thiem zog beim Turniersieg in Peking neue Seiten auf.

Heute Redaktion
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    Tennis-Held Dominic Thiem! Wir zeigen in einer großen Diashow das Leben des rot-weiß-roten Sportstars.
    Tennis-Held Dominic Thiem! Wir zeigen in einer großen Diashow das Leben des rot-weiß-roten Sportstars.
    gepa-pictures.com

    Start in die Asia-Wochen gelungen! Dominic Thiem besiegte im Finale von Peking Stefanos Tsitsipas (GRE) 3:6, 6:4, 6:1, feierte seinen 15. Turniersieg auf ATP-Ebene.

    Nach Europa, Nord- und Südamerika triumphierte der 27-jährige erstmals in Asien. Da freute nicht nur Manager Herwig Straka. "Es war eines der besten Matches, die ich bisher in meiner Karriere gespielt habe", meinte Thiem, der aufgrund von vier Saisontiteln von seiner "besten Saison" sprach. Bis jetzt waren es in den Saisonen 2015 und 2018 drei, im Jahr 2016 auch vier.

    Vier Titel, viele Leerläufe

    Ein Fazit, das er vor einigen Wochen so sicher nicht abgegeben hätte. Die Saison war bis jetzt ein Auf und Ab. Mit vier ATP-Titeln, einem Grand-Slam-Finale (Paris), aber auch Leerläufen (bei drei Grand Slams, US-Tournee) und zu vielen Krankheiten.

    In Peking zeigte Thiem jene Qualitäten, die ihn noch weiter nach vorne bringen könnten in seiner Karriere. Er operierte mit variablerem Tennis als noch zu Saisonbeginn. Offensiver, mit vielen Netz-Vorstößen, die bei seinen Tempo-Schlägen angebracht sind. 35 Winner schlug er allein im Endspiel – relativ gleichmäßig verteilt auf Vorhand (17) und Rückhand (13).

    Am besten, wenn es eng wird

    Zudem zeigte er in kritischen Situationen sein bestes Tennis. Eine Qualität, die die Großen in diesem Sport auszeichnet. Bereits im Viertelfinale gegen Andy Murray ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen, als er auf das Match aufschlagend zu Null ein Break kassierte. Thiem schaltete hoch, spielte im Tiebreak groß auf.

    Im Halbfinale gegen Karen Khachanov sah er wie der sichere Verlierer aus – Satz und ein Break hinten. Solche Matches hat er in dieser Saison auch schon sang- und klanglos verloren. Thiem war sauer auf sich, gab aber nicht auf, biss sich rein und wurde belohnt.

    Auch im Finale schaute es lange nicht gut aus. Thiem kratzte wieder die Kurve. Man hatte das Gefühl, er erwartet diesen Sieg von sich. Von seinen fünf Endspielen in diesem Jahr hat Thiem nun vier gewonnen. Nur bei den French Open hatte er sich Dominator Rafael Nadal geschlagen geben müssen.

    Kein Sandplatz-Spezialist

    Die Mär vom Sandplatz-Spezialist Thiem dürfte nach dieser Saison bei Tennisfans endgültig ein Ende haben. Zwei seiner vier Saisontitel holte Thiem auf Hartplätzen. In Indian Wells auf langsamem Untergrund, in Peking auf schnellem. Dazu kommen die Triumphe in den Sandkisten von Barcelona und Kitzbühel.

    In der aktuellen Weltrangliste bleibt Thiem Fünfter, der Vierte Daniil Medvedev (RUS) ist in Schlagdistanz. Von den aktuellen Top-10-Spielern haben nur Federer (102), Nadal (84) und Djokovic (75) mehr Titel geholt.

    Die Asia-Wochen gehen für Thiem weiter. Per Zug reiste er in viereinhalb Stunden zum Turnier in Shanghai weiter, wo er beim Masters-1000-Turnier aufschlägt. In bisher vier Antritten (2014, 2015, 2017 und 2018) kam er nie über die zweite Runde hinaus. Nach einem Freilos bekommt er es an Nummer vier gesetzt mit dem Chinesen Zhang Ze oder den Spanier Pablo Carreno Busta zu tun.