Das sind die größten Handy-Sünder im Auto

Im Vorjahr wurden in Österreich insgesamt 149.081 Übertretungen wegen "Telefonierens am Steuer ohne Freisprecheinrichtung" erfasst. In Relation zur Bevölkerungszahl am häufigsten gestraft wurde in Kärnten und in der Steiermark, am wenigsten im Burgenland.

Im Vorjahr wurden in Österreich insgesamt 149.081 Übertretungen wegen "Telefonierens am Steuer ohne Freisprecheinrichtung" erfasst. In Relation zur Bevölkerungszahl am häufigsten gestraft wurde in Kärnten und in der Steiermark, am wenigsten im Burgenland.

Konkret wurden in Wien 36.208 Lenker wegen Telefonierens ohne Freisprecheinrichtung erwischt, in der Steiermark 29.743 Autofahrer, in Oberösterreich 20.227, in Niederösterreich 19.543, in Kärnten 14.267. In Tirol waren es 12.029 Lenker, in Vorarlberg 4.376 und in Salzburg 9.901. Burgenland war mit 2.796 nicht nur absolut, sondern auch relativ am bravsten, was das Telefonieren mit Freisprecheinrichtung betrifft.

"Es fehlt eine Analyse, wie viele Unfälle durch Telefonieren am Steuer ausgelöst wurden", beklagt SPÖ-Konsumentenschutzsprechers Johann Maier. Er forderte, Freisprecheinrichtungen verpflichtend für gewerblich tätige Fahrzeuge, etwa Lkws oder Taxis, einzuführen. Das hat auch einen persönlichen Grund: Im Vorjahr wurde der Politiker eigenen Aussagen zufolge im Taxi beinahe von einem telefonierenden Lkw-Fahrer gerammt.

Höhere Strafen gefordert

"Angesichts der Zahlen sollte darüber nachgedacht werden, die Strafen wegen der Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer zu erhöhen", fordert Maier.

In Österreich gilt Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung als Verwaltungsübertretung und kostet 50 Euro. Wird die Zahlung verweigert, kann die Behörde eine Strafe in der Höhe von bis zu 72 Euro oder 24 Stunden Ersatzfreiheitsstrafe verhängen.

Im europäischen Ausland würden die Strafen laut Maier fast durchwegs höher liegen. So würden in Belgien etwa 100 Euro, in den Niederlanden 160 Euro oder in Spanien gar 200 Euro fällig, wer beim Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung erwischt wird. In Deutschland gibt es das Vergehen übrigens billiger als in Österreich: Das Delikt kostet laut Maier beim Nachbarn 40 Euro.