Österreich

Das tägliche Brot - kein Müll!

Heute Redaktion
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Bild: AP

Unfassbar: Jedes Jahr landen in Österreich eine Million Tonnen Lebensmittel auf dem Müll. Eines ist klar: Lebensmittel gehören in den Magen, nicht in den Müll. Hier ist Handlungsbedarf.

Wir sind gewohnt, dass unsere Geschäfte und Supermärkte immer volle Regale haben müssen. Vielfach wird immer noch mehr gekauft als gegessen. Was übrig bleibt, wandert tonnenweise, oft noch originalverpackt, in den Abfall.

In meiner Kinderzeit war es undenkbar, Essen wegzuwerfen. Alles musste aufgegessen werden. Es war ja auch selten zu viel am Tisch. Und wenn wir nicht aufessen wollten, wurde uns gesagt, wie viele Kinder in Afrika hungern. Gott sei Dank muss bei uns kaum jemand hungern.

Aber am Überfluss erfreuen sich bei Weitem nicht alle. Wachsend ist die Zahl der Menschen, die sich nicht mehr einen vollgedeckten Tisch leisten können. Wachsend ist aber auch das Bewusstsein, dass sich etwas ändern muss. Erfreuliche Initiativen machen Mut. Die Wiener Tafel und die Caritas-Aktion „Le+O“ (Lebensmittel und Orientierung) zeigen den Weg. Mithilfe von Hunderten Freiwilligen werden wöchentlich zehn Tonnen wertvolle, aber unverkaufte Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Teigwaren oder Konserven vor dem Wegwerfen bewahrt und Bedürftigen zu leistbaren Preisen angeboten. Ein Umdenken setzt ein. Politik, Wirtschaft, Handel setzen Maßnahmen, um der sinnlosen Verschwendung Einhalt zu gebieten. In Frankreich darf der Großhandel zukünftig unverkaufte Nahrungsmittel nicht mehr wegwerfen. Ähnliches ist bei uns im Gespräch.

Am Donnerstag war Fronleichnam. Ein kleines Stück Brot, die weiße Hostie wurde in Prozession durch die Straßen getragen. Gott selbst schenkt sich den Menschen in der Gestalt des Brotes. Wie kostbar ist das tägliche Brot! Schlimm, wenn wir das vergessen.