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Wer kein Morgenmensch ist, ist nicht schuld daran

Ob du ein Morgenmensch oder ein Langschläfer bist, hast du laut einer neuen Studie womöglich vererbt bekommen.

Heute Redaktion
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Gehörst du eher zu den Menschen, die um Punkt halb elf das Licht ausmachen und am nächsten Tag frühmorgens trällernd aus dem Bett springen? Oder bist du eine Nachteule, die bis spät aktiv ist und tags darauf wie ein Zombie durchs Büro schlurft?

Welcher Typ du auch immer bist; du kannst vermutlich nicht wirklich was dafür. Denn wie easy wir aufwachen und einschlafen sei genetisch vererbt, sagt eine neue Studie aus den USA.

Die Forschenden verschiedener amerikanischer Universitäten haben die Schlafmuster von über 2.400 Patienten einer Schlafklinik untersucht. Sie fanden heraus, dass eine dominante Genmutation unsere Schlafmuster genauso beeinflussen kann wie soziale oder persönliche Faktoren.

Schlafmuster kann man kontrollieren

Frühaufsteher, die selbst am Wochenende nicht wirklich ausschlafen können, haben also mit hoher Wahrscheinlichkeit jemanden in der Familie, dem oder der es genauso geht.

Eine weitere US-Studie aus dem Jahr 2017 hat diese Hypothese an Menschen mit einem ganz anderen Schlafmuster untersucht und kam zum gleichen Schluss. Demnach kann ebenfalls eine Genmutation dafür verantwortlich sein, dass jemand eher zu den Nachteulen gehört, die nie genug Schlaf bekommen.

Die gute Nachricht: Selbst wenn sie genetisch veranlagt sind, können wir unsere Schlafmuster ändern oder zumindest gewisse Aspekte – etwa den Zeitpunkt des Einschlafens oder Aufwachens – kontrollieren.

Wer zum Beispiel morgens länger liegen bleiben will, soll laut der Sleep Health Foundation seine Zubettgehzeit jede Nacht um 20 Minuten nach hinten schieben. Helles Licht kann dabei helfen.

Nach der inneren Uhr leben

Wer lieber früher schlafen möchte, sollte seinen Koffeinkonsum zurückschrauben und abends nicht mehr überdurchschnittlich aktiv werden. Außerdem wird empfohlen, Powernaps am Wochenende wegzulassen – so könne man genügend Erschöpfung ansammeln.

Die Forschenden raten auch, dass wir uns nicht zu sehr hineinsteigern und unsere natürlichen Schlafgewohnheiten akzeptieren sollen. Dr. Louis Ptacek, Leitautor der Studie, sagt zum Wissenschaftsmagazin "Inverse": "Unsere innere Uhr zu kennen und nach ihr zu leben, ist immer noch das gesündeste, was wir machen können." (GA)

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